REPORTAGE

Sara: „Österreicher sind bessere Liebhaber als Balkanmänner”

Sara: „Österreicher sind bessere Liebhaber als Balkanmänner” (FOTO: iStock, Symbolfoto)

Sandra und Sara sind zwei Schwestern. Was sie von anderen Schwestern unterscheidet? Sie üben gemeinsam einen, sagen wir, etwas unüblichen Beruf aus. Die beiden Frauen sind nämlich Sexdienstleisterinnen und arbeiten in einem 2008 von ihnen gegründeten Studio mit dem auffallenden Namen „Blonde Cousinen”.

Wie viele andere Sexdienstleisterinnen, haben auch sie eine Migrationsgeschichte hinter sich. Auf der Suche nach einem besseren Leben verließen sie in den 2000ern ihre damalige Heimat und kamen nach Wien. Für KOSMO gab Sara ein exklusives Interview und erlaubte uns einen Einblick in den Arbeitsalltag einer selbstständigen Sexdienstleisterin. Wir sprachen unter anderem über die Unterschiede zwischen österreichischen und Balkanfreiern, Vertrauen in der Liebe und darüber, was ihr Studio so besonders macht.

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KOSMO: „Blonde Cousinen”, woher kommt der Name?
Sara: Der kommt von uns zweien. Wir wollten zuerst, dass das Studio „blonde Schwestern” heißt, aber viele Wörter sind nicht erlaubt. Dann dachten wir, was ist nah zu Schwester, ah, Cousinen! Seit 2008 führen ich und meine Schwester nun dieses Studio.

Wie kam es dazu, dass du dich für den Job in der Sexdienstleistungs-Branche entschieden hast?
Das passierte ganz spontan. Ich hab’ 2006 in einem Gasthaus in der Küche gearbeitet. Die Ehefrau vom damaligen Chef hat so ein Studio gehabt und so bin ich auf die Idee gekommen, ’aha das wäre auch was für mich, ich kenne jemanden und kann dort anfangen und zuerst mal ausprobieren, ob das etwas für mich ist’. Sonst hätte ich da nie anfangen, bei jemand Fremden, dem ich nicht getraut hätte. Also bin ich zu ihr gegangen, eine Woche lang und es hat mir sehr gut gefallen. Es waren sehr gute Gäste und ich muss auch sagen, sehr in Ordnung von der Leistung her. Natürlich bisschen mehr als in der Küche (lacht). Ich war jeden Tag voll gestylt, jeden Tag geschminkt, das hat mir gefallen.

Ich war jeden Tag voll gestylt, jeden Tag geschminkt, das hat mir an diesem Job gefallen.

Sara

Wie hat die Familie reagiert und wie reagieren die Menschen generell auf euren Beruf?
Ganz in Ordnung. Es gab nie irgendwelche Probleme damit, auch nicht mit meiner Familie.
Anfangs haben es nur meine Eltern gewusst, die leben auch hier. Sie haben gesagt ’pass bissi auf’. Sie haben aber nie etwas dagegen gehabt und später auch meine Kinder nicht, als sie volljährig wurden und ich ihnen dann gesagt habe, was ich mache.

Weder meine Eltern, noch meine Kinder oder Freunde hatten nie etwas gegen meinen Job.

Sara

Wollen die Männer, die in ihr Studio kommen, viel mit Ihnen reden?
Es gibt verschiedene Männer, Männer die kommen und nur Sex haben wollen und dann gleich aufstehen und weglaufen, es gibt Männer, die gerne Zeit mit uns verbringen. Sie nehmen sich eine Stunde, vergessen dann, dass eine schon vorbei ist, wollen reden und sich über verschiedene Dinge unterhalten, über die eigene Familie und ihr Zuhause, was ihnen fehlt in der Beziehung. 80 Prozent sind verheiratete Männer, deshalb haben wir vor neun Uhr vormittags schon geöffnet. Die Verheirateten kommen bevor sie ins Büro müssen oder direkt nach der Arbeit auf einen Sprung und gehen dann nach Hause.

Fühlst du dich sicher in deinem Job?
Sehr sicher, ich  bin lange in diesem Job und noch nie ist was passiert, Unannehmlichkeiten oder so. Immer sehr nette Menschen, sehr nette Gäste. Natürlich hören wir immer wieder, da oder dort ist was passiert, aber das können wir uns nicht vorstellen. Bei uns wird auch immer mit Kondom gearbeitet.

Manche Männer wollen nur Sex haben und gleich danach weglaufen, und manche wollen mit uns Zeit verbringen.

Sara

Gibt es viele Kunden aus dem ehemaligen Jugoslawien und unterscheiden sie sich von den anderen?
Sie kommen schon auch, aber nicht so viele. Es ist mehr österreichisches Klientel.
Und natürlich, ja, das unterscheiden wir sofort. Nicht nur vom Charakter her, sondern auch von der Penisgröße. Wenn ein Kroate oder Serbe kommt, sind sie super gut bestückt, wenn ein Bosnier kommt, ist er in fünf Minuten schon fertig.

An dieser Stelle kommt auch Saras Schwester Sandra hinzu und erzählt von ihren Erfahrungen mit Männern aus Ex-Jugoslawien.

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