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TEMPOLIMIT

„Schikane“: Fahrer toben wegen 80 km/h auf dieser Autobahn

FOTO: iStock/Marko Rupena
FOTO: iStock/Marko Rupena

Seit Dezember gilt auf der stark befahrenen Südautobahn (A2) im Bereich von Wiener Neudorf eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h. Diese Maßnahme hat sowohl Befürwortung als auch erhebliche Kritik hervorgerufen.

Herbert Janschka, Bürgermeister von Wiener Neudorf, setzte sich beinahe 25 Jahre lang leidenschaftlich für eine Geschwindigkeitsreduktion auf der A2 ein. Er argumentiert, dass die Überschreitung der Lärm- und Schadstoffwerte die lokale Bevölkerung seit Jahrzehnten belastet. Nach seinem beharrlichen Engagement wurde schließlich die Herabsetzung der erlaubten Geschwindigkeit realisiert. Auf seinem Blog beschreibt Janschka die Maßnahme als „ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk“ für zahlreiche Familien in Wiener Neudorf und den angrenzenden Gemeinden wie Mödling und Maria Enzersdorf.

Stimmen der Kritik und Kontroversen

Nicht alle begrüßen das Tempolimit. Udo Landbauer, stellvertretender Landeshauptmann und Verkehrslandesrat der FPÖ, äußert starke Kritik an der Maßnahme. Er befürwortet eine Fahrgeschwindigkeit von bis zu 150 km/h auf Autobahnen und empfindet die neue Begrenzung als „realitätsfremd“ und „eine Zumutung“ für Autofahrer. Landbauer sieht in der Entscheidung eine „gezielte Schikane“ der grünen Verkehrsministerin, mit dem Ziel, ein persönliches Denkmal zu setzen.

Zusätzlich sieht auch Robert Stania, FPÖ-Gemeinderat von Wiener Neudorf, die Geschwindigkeitsbegrenzung kritisch. Er hinterfragt den Nutzen der Maßnahme, insbesondere nach der aufwändigen Errichtung einer Lärmschutzwand, die mit 17 Millionen Euro zu Buche schlug. Stania berichtet von Bürger*innen, die keine wesentliche Verbesserung der Lärmbelastung bemerkt hätten. Er und die Freiheitlichen vor Ort fordern daher erneute Lärmmessungen sowie wirksamere bautechnische Maßnahmen, anstelle „ideologischer und symbolischer Tempolimits“, die in der gegenwärtigen Situation „völlig praxisfremd“ erscheinen.