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21. GRAND-SLAM-TITEL

„Schmutziger Pokal“: Serben außer sich nach Nadal-Triumph

(FOTO: Wikimedia Commons/Own work, Carine06)

Mit seinem 21. Grand-Slam-Titel überholt Rafael Nadal Novak Đoković und ist nun der erfolgreichste Tennisspieler der Geschichte. Grund genug für tosende Kritik aus Serbien.

Noch vor einem Monat dachte Rafael Nadal über ein Karriere-Ende nach. Nun feierte der Spanier ein episches Comeback bei den Australian Open und schrieb mit insgesamt 21 Grand-Slam-Siegen Sport-Geschichte! Roger Federer und Novak Đoković (je 20 Titel) hätten ebenfalls die Möglichkeit dazu gehabt, doch letzterer musste aufgrund eines fehlenden Impfnachweises Melbourne vorzeitig verlassen und durfte nicht an den Australian Open teilnehmen (KOSMO berichtete). Umso mehr sorgt der Triumph von Nadal in Serbien, der Heimat von Novak Đoković, nun für massenhaft Kritik und böse Schlagzeilen in den Medien.

So wirklich gönnen tut den Triumph Rafael Nadal niemand in Serbien. Vor allem die serbischen Medien kritisieren den Sieg, der „unter unfairen Bedingungen“ stattgefunden habe. So titelte etwa die serbische Zeitung Blic: „Nadal kann den Titel nur gewinnen, wenn Novak Djokovic nicht dabei ist“ und mondo schrieb: „Wenn Novak nicht da ist, kann jeder gewinnen.“ Auch Informer.rs schlug in eine ähnliche Kerbe: „Nadal hat als bester Geimpfter gewonnen. Seine größte Gefahr saß in Belgrad“.

„Schmutziger Pokal! Die Trophäe, die er gewonnen hat, ist falsch“
„Schmutziger Pokal“, lautet die Schlagzeile in der Republika: „Die Trophäe, die er gewonnen hat, ist falsch. Der Titel wird immer einen fahlen Beigeschmack haben.“ Die Zeitung spricht ebenfalls an, dass es mit Đoković am Start wohl nicht zum Sieg gereicht hätte: „Nadal ist sich selbst bewusst, dass es unter normalen Bedingungen schwierig geworden wäre, den Titel zu holen.“

Die Zeitung Kurir zieht immerhin den Hut vor Nadal, sieht aber in ihm dennoch nach 21 Grand-Slam-Titeln nicht automatisch den besten Spieler aller Zeiten: „Nadal beweist, dass er ein Champion ist, aber Đoković ist der Beste aller Zeiten.“ Und der Telegraf gratuliert dem Spanier ebenfalls, meint jedoch, dass der Pokal „ohne die Anwesenheit von Đoković bei dem Match keinerlei Bedeutung“ hätte.