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SECHS KOFFER KOKAIN

Schwangere Kosovarin wegen Drogenschmuggel verhaftet

(FOTOS: iStockphotos)

Eine 32-jährige, schwangere Kosovarin soll für den Transport von sechs Koffern Kokain mitverantwortlich sein. Das Gericht verurteilte sie zu zehn Monaten Haft.

Im Sommer 2015 lernte die 32-jährige Kosovarin einen Drogenkurier kennen, der regelmäßig von Amsterdam nach St. Gallen fuhr und dabei jeweils einen Koffer Drogen in die Schweiz einführte. Im Gepäck des Mannes waren immer zwischen zwei und fünf Kilogramm Kokain.

Die gebürtige Kosovarin soll gewusst haben, dass ihr Freund in seinen Koffern immer Drogen in die Schweiz geschleust hat. Sie selbst soll mindestens fünf solcher Fahrten mitgemacht haben, so die Staatsanwalt bei der Verhandlung am Kreisgericht St. Gallen. Laut der Anklage soll die Kosovarin ihren Freund mit dem Wagen nach Amsterdam chauffiert haben. Dort übernachtete das Paar gemeinsam, holte die präparierten Koffer mit doppeltem Boden und fuhr wieder los. Über Deutschland benützen sie dann die Fähre von Friedrichshafen nach Romanshorn und erreichten so schließlich mit mehreren Kilo Kokain im Gepäck St. Gallen.

Die Beschuldigte soll für ihre Fahrten nach Amsterdam auch eine Entschädigung erhalten haben. Zudem hätten ihr Freund und sie den Kurierlohn von 2000 Franken pro Koffer halbe halbe geteilt. Erst als sich das Paar Ende Jänner 2016 trennte, soll die Zusammenarbeit geendet haben.

Schwanger und in Geldnot
Danach soll sich die Kosovarin, die in Deutschland und der Schweiz aufgewachsen ist, jedoch Ersatz gesucht haben: Ende Juli 2017 traf sie sich mit einer Bekannten, die ebenfalls als Drogenkurierin zwischen Amsterdam und St. Gallen unterwegs war. Da die Kosovarin damals schwanger und in finanzieller Not war, bat sie ihre Bekannte um Geld. Diese schlug ihr stattdessen vor, sie nach Amsterdam zu begleiten, um dort einen Koffer mit Kokain abzuholen und in die Schweiz einzuführen. Also flogen die beiden gemeinsam nach Amsterdam, um dort den Koffer mit doppeltem Boden und Kokain abzuholen.

„Habe nie fremde Koffer bemerkt“
Vor Gericht stritt die beschuldigte Kosovarin jedoch vehement ab, von den Drogentransporten gewusst zu haben. Sie habe nie irgendwelche fremden Koffer bemerkt. Ihr Freund habe ihr gesagt, sie würden sich ein schönes Wochenende in Amsterdam machen. Auch die Bekannte habe ihr lediglich ein erholsames Wochenende angeboten, da sie damals wegen der Schwangerschaft und der Geldsorgen verzweifelt gewesen sei, so die Kosovarin.  

Trotz der zahlreichen Beweise hat die Beschuldigte kein Geständnis abgelegt. Dabei war sie schon wegen früheren Kurierdiensten einschlägig vorbestraft. Das Gericht verurteilte die Schwangere zu zehn Monaten Haft und einer Probezeit von fünf Jahren, verzichtete jedoch auf einen Landesverweis. Während der Haft kam ihr Kind auf die Welt.

Quellen und Links: