Die österreichische Mineralölgesellschaft OMV und die slowakische Transpetrol haben offiziell das Aus für ein bedeutendes Langzeitprojekt verkündet. Den Bau einer Erdölpipeline von Bratislava nach Schwechat. Die Entscheidung, das Projekt auf Eis zu legen, wurde schon im März 2022 getroffen und die Betreibergesellschaft ist mittlerweile aufgelöst.
Das ursprüngliche Vorhaben der beiden Unternehmen war es, eine 62 Kilometer lange Pipeline zu errichten, die Österreich direkt an das „Druschba“ („Freundschaft“)-Netz anbinden sollte. Die OMV-Raffinerie in Schwechat wird derzeit über die Adria-Wien-Pipeline sowie die Transalpin-Pipeline versorgt.
Allerdings traten verschiedene Faktoren auf, die das Projekt zum Stillstand brachten. Einer davon war die Energiewende, ein anderer der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Zudem hat Österreich seit Februar 2023 keinen Import von Öl aus Russland mehr, was die Relevanz der geplanten Pipeline weiter schmälerte.
Hindernisse
Die Eigentümerstruktur der Transpetrol war ein weiterer Knackpunkt. Der russische Konzern Yukos hielt lange Zeit 49 Prozent der Anteile an Transpetrol, bis die Slowakei diese im Jahr 2009 übernehmen konnte.
Ein zusätzliches Hindernis war der geplante Verlauf der Pipeline in der Slowakei. Dieser hätte durch eines der größten Trinkwasserreservoirs des Landes geführt und war daher stark umstritten.
Das Klimaschutzministerium kommentierte den Stopp des Projekts mit Hinweis auf die Obsoletität der Pipeline, da Österreich kein russisches Öl mehr importiert. Allerdings äußerte sich Energieministerin Leonore Gewessler bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Montagvormittag zu dem Thema. Denn der Anteil des russischen Gases in Österreich betrug im Dezember noch 98 Prozent – ein Rekordwert.

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