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Bom Jesus

Sensationsfund: 500 Jahre alter Schatz in Namibia entdeckt

Ein Baum aus 2.024 Wiener Philharmoniker-Münzen im Münchner Goldhaus, etwa drei Meter hoch, Wert ca. 5,3 Millionen Euro.
EPA-EFE/ANNA SZILAGYI

Ein verschollenes Schiff aus dem 16. Jahrhundert taucht 2008 in der Wüste Namibias auf. Die Entdeckung birgt Schätze und ein ungelöstes Rätsel.

Im Jahr 1533 verließ das portugiesische Handelsschiff Bom Jesus den Hafen von Lissabon, um seine Reise nach Indien anzutreten, beladen mit einer kostbaren Fracht aus Gold, Silber und Elfenbein. Doch ein heftiger Sturm auf hoher See führte dazu, dass das Schiff samt Besatzung spurlos verschwand.

Lange Zeit wurde vermutet, dass die Bom Jesus auf dem Meeresboden ruhe, bis sie 2008 an einem unerwarteten Ort wiederentdeckt wurde: in der Wüste Namibias. Diese Entdeckung verdanken wir Arbeitern des Diamantenunternehmens DeBeers, die in der Region tätig waren.

Im Sand verborgen lag das Wrack und enthielt etwa 2000 spanische und portugiesische Gold- und Silbermünzen sowie Kupferbarren im Wert von etwa 13 Millionen Dollar. Trotz der Verwitterung über fast fünf Jahrhunderte hinweg war ein Großteil der Schätze in bemerkenswert gutem Zustand. Dr. Dieter Noli, leitender Archäologe am Südafrikanischen Institut für maritime archäologische Forschung, leitete die Ausgrabungen.

Er erklärt, dass die Kupferbarren entscheidend zur Konservierung der Funde beigetragen haben. „Meeresorganismen greifen gerne Materialien wie Holz und Leder an, aber Kupfer wirkt abschreckend, wodurch viele Gegenstände 500 Jahre überdauert haben, was unter normalen Umständen nicht möglich wäre“, erläuterte er.

Wertvolle Artefakte

Die geborgenen Schätze umfassten eine Vielzahl wertvoller Artefakte, darunter alte Kompasse, Schalen, Küchengeschirr, Schwerter, astronomische und Navigationsinstrumente, fünf Anker und Kanonen. Trotz der Entdeckung des Wracks bleibt das Schicksal der Bom Jesus bis heute ein Rätsel. Es wird angenommen, dass ein starker Sturm das Schiff in Küstennähe trieb, wo es mit einem Felsen kollidierte und kenterte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es schließlich vom Sand bedeckt.

Die Bom Jesus gilt als das älteste und wertvollste Schiffswrack, das jemals in Subsahara-Afrika entdeckt wurde, und ihre Geschichte fasziniert weiterhin Wissenschaftler und Historiker.