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Hohe Antrittsprämie

Serbien trotzt Kritik: Nationalmannschaft spielt heute in Russland

(FOTO: Facebook/Serbien Nachrichten)
(FOTO: Facebook/Serbien Nachrichten)

Inmitten politischer Unruhen, die den europäischen Kontinent erschüttern, ist die russische Fußballnationalmannschaft erneut im Fokus der Öffentlichkeit. Diesmal allerdings nicht aufgrund ihrer sportlichen Leistungen, sondern wegen eines Freundschaftsspiels gegen Serbien – das erste gegen ein europäisches Team seit Beginn der Auseinandersetzungen mit der Ukraine. Die Reaktionen auf diese Begegnung sind gemischt, wobei insbesondere die Haltung der UEFA und ihres Präsidenten Aleksander Čeferin für Diskussionen sorgt.

Die serbische Mannschaft, angeführt vom ehemaligen Frankfurter Filip Kostić, scheint sich auf das Spiel zu freuen. Die Spieler sind bestens gelaunt, als sie in Richtung Moskau abfliegen. Der serbische Fußballverband hat gute Gründe für die gute Stimmung: Sie erhalten eine Antrittsprämie von 250.000 Euro aus Russland, und die Kosten der Reise werden übernommen. Darüber hinaus erwartet sie ein wichtiger Test auf dem Weg zur EM in Deutschland.

Kritik „unglaublich“

Die politische Situation, insbesondere der russische Angriffskrieg, scheint dabei keine Rolle zu spielen. Kritik ist unerwünscht. Branislav Nedimovic, Vizepräsident des serbischen Verbandes, findet es „unglaublich“, dass in allen anderen Ländern mehr über dieses Spiel gesprochen wird als in Serbien und Russland. Er beharrt darauf: „Dies ist eine Sportveranstaltung, die nichts mit Politik zu tun hat.“

In dieser Haltung ist Serbien nicht allein. UEFA-Boss Aleksander Čeferin sieht ebenfalls kein Problem in dem Freundschaftsspiel. „Jetzt spielen sie ein Freundschaftsspiel: Na und? Warum ist das eigentlich so ein Problem?“, fragte er kürzlich in einem „Guardian“-Interview. Er betont, dass die UEFA rechtlich nichts dagegen unternehmen kann. „Serbien kann auch gegen Sie, mich und die anderen in diesem Raum spielen“, so Čeferin.

Nächstes Match gegen Paraguay

Die russische Mannschaft hat bereits Spiele gegen den Iran, den Irak oder Kuba bestritten und wird nun gegen den Bochum-Profi Erhan Masovic und die ehemaligen Bundesliga-Spieler Kostic, Luka Jovic und Mijat Gacinovic antreten. Am folgenden Montag steht ein weiteres Spiel in Moskau gegen Paraguay an. Trotz der anhaltenden Aggression gegen die Ukraine drängt Russland zurück auf die Sportbühnen dieser Welt.

Die serbische Regierung beteiligt sich nicht an den Sanktionen wegen des Angriffskrieges. Nedimovic betont, dass Russland nicht nur mit finanziellen Anreizen gelockt habe. Der Verband habe zudem das „schönste Stadion des Landes“, die Heimarena von Dynamo Moskau, ausgewählt. Kein Wunder also, dass bei Kostic und Co. gute Laune herrscht.

Die Kontroverse um das Freundschaftsspiel zeigt, dass Sport und Politik oft untrennbar miteinander verbunden sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf den internationalen Fußball haben wird.