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2-TÄGIGE DEMOS

Serbische Bischofsweihe: gewaltsame Ausschreitungen und Verletzte in Montenegro (FOTOS)

(FOTO: Twitter-Screenshot)

Zwei Tage lang versuchten Demonstranten die Bischofsweihe des Metropoliten Joanikije zu verhindern. Dabei kam es zu Ausschreitungen und Gewalt auf den Straßen.

1.800 Polizisten waren im Einsatz um die Weihung des montenegrinischen Kirchenoberhaupts zu schützen. Zur Zeremonie, die im Kloster von Cetinje stattfand, mussten der montenegrinische Metropolit Joanikije und der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije schlussendlich mit dem Helikopter fliegen, da Demonstranten den Straßenweg blockierten.

Cetinje – Wiege Montenegros
Große Teile der montenegrinischen Bevölkerung lehnte die Zeremonie heftig ab, da die historischen Stadt Cetinje als Wiege der Unabhängigkeit Montenegros gilt und Belgrad bzw. die serbisch-orthodoxe Kirche die staatliche Identität des Landes nicht anerkenne.

Trotz großer Proteste, die in Unruhen und Gewalt mündeten, konnten die Demonstranten die Bischofsweihe jedoch nicht verhindern. Vor dem Kloster lieferten sie sich Straßenschlachten mit der Polizei. Dabei flogen Steine und andere Gegenstände, während die Polizei Tränengas einsetzte. Bei den Ausschreitungen in Cetinje wurden nach neuesten Informationen 16 Personen festgenommen und insgesamt 60 Personen verletzt, davon 20 Polizisten.

Gespaltene Gesellschaft
Der Streit rund um den serbischen Einfluss reicht bis an die Spitze der montenegrinischen Politik. Der pro-serbische Premierminister Zdravko Krivokapić bezeichnete die Demonstrationen „terroristische Handlungen“. Auf der anderen Seite meint der montenegrinische Präsident Milo Đukanović, dass diese Bischofsweihe gegen den Willen der Bürger dieses Landes sei und dass es eine Schande sei, dass die serbisch-orthodoxe Kirche Joanikije gewaltsam „inthronisiert“ habe.

Fotos und Videos von den Ausschreitungen findet ihr auf den nächsten Seiten!