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Blockade

Serbische Studenten legen Verkehr lahm: Brnabic verurteilt Blockade

(FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC)
(FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC)

Ana Brnabic kritisiert scharf die Blockade eines Verkehrsbetriebs in Belgrad durch Studenten. Die Aktion führte zu massiven Einschränkungen im Nahverkehr.

Am Freitag äußerte sich Ana Brnabic, die Präsidentin der serbischen Nationalversammlung, scharf gegen die Blockade des Depots des städtischen Verkehrsunternehmens in Neu-Belgrad, welche von Studenten durchgeführt wurde. Sie bezeichnete diese Aktion als „reine Schikane der Menschen“.

Die Blockade fand in der Nacht zuvor statt und führte dazu, dass am Freitagmorgen über 280 Fahrzeuge des Unternehmens in Belgrad nicht eingesetzt werden konnten.

Hintergrund der Blockade ist der Protest der serbischen Studenten, die seit vier Monaten mehr als 60 Fakultäten blockieren. Sie fordern Aufklärung und Verantwortung für den Tod von 15 Menschen, die beim Einsturz eines Vordachs am Bahnhof von Novi Sad am 1. November des Vorjahres ums Leben kamen. Diese Blockade soll auch die Lehrer unterstützen, die für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.

Ana Brnabić verurteilte die Aktionen als Demütigung derjenigen, die ihren Lebensunterhalt verdienen, und der Kinder, die lernen wollen. Die Studenten, die unter anderem Fakultäten für Mathematik und Landwirtschaft an der Universität Belgrad blockieren, forderten die Bürger auf, um 11:52 Uhr eine 15-minütige Schweigeminute für die Opfer des Unglücks am Bahnhof von Novi Sad abzuhalten.

Über Instagram riefen sie alle Bürger dazu auf, sich in der Djordja Stanojevica-Straße, vor dem Eingang des Depots in Neu-Belgrad, zu versammeln und 15 Minuten zu schweigen.

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Protestbewegung in Serbien

Die Protestbewegung in Serbien wurde durch den Einsturz des Vordachs am Bahnhof ausgelöst. Die Studenten fordern politische und strafrechtliche Verantwortung der Behörden, den Kampf gegen Korruption, eine effiziente Arbeit der Institutionen ohne politischen Einfluss sowie eine geordnete und gerechte Gesellschaft.

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