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Kinderschutz

Sexuelle Phantasien & Schulen: Influencer erhebt schwere Vorwürfe gegen Kollegen

Sonnenscheincatering_Kinderschutz
FOTO: Instagram/@sonnenschein.catering95

Der Influencer „Sonnenscheincatering“, bisher vor allem für humorvolle und kreative Videobeiträge auf TikTok und Instagram bekannt, sorgt aktuell mit einem ernsthaften Appell für Aufsehen.

In einem Video, das derzeit viral geht, erhebt er schwere Vorwürfe gegen einen anderen Social-Media-Akteur: den unter dem Namen „2metermodel Mr Lova Lova“ auftretenden Influencer. Dabei geht es um mutmaßlich sexualisierte Inhalte, unangemessene Kontakte zu Minderjährigen – und ein System aus Wegschauen und Nicht-Handeln, das ihn erst möglich gemacht habe.

Sorge um Kinder und Jugendliche

In dem knapp zehnminütigen Statement spricht Sonnenscheincatering ungewöhnlich ernst und emotional. Er berichtet davon, dass der besagte Influencer nicht nur eine hohe Reichweite auf Plattformen wie TikTok und Instagram aufgebaut habe, sondern vor allem eine Community anspreche, die überwiegend aus Jugendlichen und Kindern bestehe. Diese Zielgruppe sei ihm bewusst – dennoch würde er Inhalte veröffentlichen, die in keinem Verhältnis zu einer Vorbildrolle stehen.

Besonders kritisch: Der Mann sei bereits in Schulen eingeladen worden, habe dort mit Kindern gearbeitet und sei von pädagogischem Personal sogar als positives Beispiel präsentiert worden. „Wie kann es sein, dass jemand mit solchem Online-Verhalten Zugang zu Kindern in Bildungseinrichtungen erhält?“, fragt Sonnenscheincatering im Video.

Telegram-Gruppe als rechtsfreier Raum?

Im Zentrum der Kritik steht auch eine Telegram-Gruppe, zu der Nutzer direkt über den Instagram-Account von „2metermodel Mr Lova Lova“ gelangen können. Zwar müsse man beim Beitritt formell bestätigen, volljährig zu sein – eine echte Kontrolle gebe es jedoch nicht. Inhalte in dieser Gruppe sollen laut Sonnenscheincatering sexuelle Fantasien des Influencers enthalten, darunter Aussagen über Mädchen, die „groß genug seien“ für ihn, sowie Fotos und Videos, in denen junge Frauen nach ihrem Aussehen bewertet würden.

Ein besonders verstörender Punkt: In einer Umfrage soll der Influencer seine Community gefragt haben, ob er ein Masturbationsvideo posten solle – und dieses im Anschluss tatsächlich veröffentlicht haben.

Behörden reagieren bislang nicht

Obwohl die Vorwürfe und Hinweise auf problematisches Verhalten bereits seit Längerem kursieren, sei bislang keine offizielle Stelle eingeschritten. „Sonnenscheincatering“ kritisiert in seinem Video das Ausbleiben jeglicher Konsequenzen und fordert nun aktiv alle Medienhäuser, Influencer mit Reichweite sowie politische und behördliche Stellen zum Handeln auf. „Ich tue, was in meiner Macht steht. Aber ich bin kein Ermittler, keine Behörde. Ich brauche Unterstützung – wir alle müssen Kinder schützen“, so der Influencer.

Er verweist zudem auf andere Accounts, die das Verhalten von „Mr Lova Lova“ schon länger dokumentieren und thematisieren – bislang jedoch ohne öffentliche Resonanz.

Kinderschutz im digitalen Raum

Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie effektiv Kinder und Jugendliche im Internet tatsächlich geschützt werden – und wie leicht es offenbar ist, sich trotz fragwürdiger Inhalte eine Plattform zu schaffen. Dass jemand, dem solche Inhalte vorgeworfen werden, sogar physisch Zugang zu Schulen erhalten kann, ist besonders alarmierend.

Fälle wie dieser zeigen, wie dringend verbindliche Kontrollmechanismen, digitale Medienkompetenz und ein stärkeres Bewusstsein in Schulen, Elternhäusern und in der Öffentlichkeit nötig sind.

Aufruf zur öffentlichen Reaktion

Zum Abschluss seines Videos richtet Sonnenscheincatering einen direkten Appell an seine Community: „Ich hoffe, das ist mein letztes Video zu dieser Person. Aber wenn sich jetzt nichts ändert, dann frage ich mich, was eigentlich noch passieren muss. Es geht hier um Kinderschutz – und der darf nicht verhandelbar sein.“

Was nun?

Eltern, Pädagogen und alle Verantwortlichen sind aufgerufen, wachsam zu sein und auf entsprechende Hinweise zu reagieren. Influencer mit großer Reichweite können durch Sichtbarkeit sensibilisieren – doch letztlich liegt es bei den zuständigen Behörden, Ermittlungen aufzunehmen und Schutzmaßnahmen durchzusetzen.

Kontaktstellen für Betroffene und Hinweisgeber: