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Interview

Silvia Jankovic: „Voneinander lernen können“

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FOTO: SPÖ

Sie ist seit dem 11. Dezember 2020 Bezirksvorsteherin im fünften Wiener Gemeindebezirk. Im exklusiven KOSMO-Interview sprach die Frauenvorsitzende (SPÖ Margareten) und Kandidatin zur Nationalratswahl mit uns über Nachhaltigkeit, Partizipation, Migranten sowie die Entwicklung der Grätzl und lobte dabei besonders die Zusammenarbeit mit der Stadt Wien.

Frau Jankovic, als Bezirksvorsteherin von Margareten haben Sie in den letzten Jahren viele Veränderungen begleitet. Was sind aktuell Ihre größten Herausforderungen im Bezirk?

Eine unserer größten Herausforderungen ist es, Margareten zukunftsfit zu machen – sei es in puncto Klimaanpassung, Wohnbau oder Mobilität. Margareten ist dicht bebaut, daher legen wir besonderen Wert auf Begrünung und die Schaffung neuer Freiräume. Mit Projekten wie der Neugestaltung des Scheuparks, der auf Inklusion setzt, und der Begrünung der Straußengasse schaffen wir nicht nur mehr Aufenthaltsqualität, sondern machen den öffentlichen Raum für alle zugänglich. Der Scheupark wird ein Vorzeigeprojekt für inklusive Freiräume, das barrierefreie Spielgeräte und Begegnungszonen bietet​.

Besonders wichtig ist mir auch, dass Margareten ein Bezirk bleibt, der für alle Generationen offen ist und demokratische Beteiligung fördert. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Kinder- und Jugendparlament, in dem junge Menschen direkt in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und ihre Ideen für den Bezirk einbringen können.

Welche spannenden Projekte und Initiativen sind geplant für das Jahr 2025? Können nachhaltige und zukunftsweisende Akzente gesetzt werden, die den Bezirk weiterentwickeln?

2025 steht ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und Partizipation. Neben den Klimateam-Projekten, die unter anderem auf die Begrünung öffentlicher Flächen und Ressourcenschonung setzen, ist die Neugestaltung des Margaretenplatz-Grätzls eines der spannendsten Vorhaben. Der öffentliche Raum soll grüner, verkehrssicherer und lebenswerter werden, und das unter aktiver Einbindung der Bürger*innen.

Bei der Bürger*innenbeteiligung spielt eine zentrale Rolle, dass alle ihre Stimme einbringen können. Diese startet im Oktober mit einer echten Offensive: In Margareten binden wir alle ein, und wie es bei uns Tradition ist, reden wir miteinander und schätzen jede Meinung. Ab Oktober wird es daher 6 Wochen lang eine Online-Umfrage geben sowie mehrere Vor-Ort-Veranstaltungen, die auf unserer Website zu finden sein werden. Wir laden alle herzlich dazu ein, das Grätzel rund um den Margaretenplatz aktiv mitzugestalten.

Wir laden alle herzlich dazu ein, das Grätzel rund um den Margaretenplatz aktiv mitzugestalten.

Der Wohnraum in Wien und speziell in Margareten wird immer teurer. Welche Maßnahmen setzen Sie, um bezahlbaren Wohnraum für alle sicherzustellen?

In Margareten setzen wir stark auf den kommunalen Wohnbau, um leistbaren Wohnraum zu sichern. Der neue Gemeindebau in der Schönbrunner Straße nimmt immer mehr Form an und ist ein klares Zeichen dafür, dass wir weiterhin daran arbeiten, allen Menschen ein Zuhause zu bieten, das bezahlbar bleibt.

Die Stadt Wien leistet hier Großartiges: In den Wiener Gemeindebauten gibt es seit 2023 keine Mieterhöhungen, was besonders in Zeiten steigender Wohnkosten ein wichtiges Signal ist. Wir zeigen damit, dass leistbares Wohnen für uns Priorität hat und dass Wohnen in Wien ein Grundrecht bleiben muss​.

FOTO: SPÖ
Die Bildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen ist ein zentrales Anliegen vieler Wienerinnen und Wiener. Welche neuen Initiativen gibt es in Margareten, um die Bildungschancen junger Menschen zu verbessern?

Ein starkes Netzwerk für junge Menschen ist essenziell. Der Eltern-Kind-Treff, der im Oktober wieder startet, und unser Kinder- und Jugendparlament sind nur zwei Beispiele für Initiativen, die junge Menschen fördern und ihnen die Möglichkeit geben, aktiv an der Entwicklung des Bezirks mitzuwirken. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir in Margareten stets bestrebt sind, das Lernumfeld so gut wie möglich zu gestalten und den Kindern die besten Chancen zu bieten.

Ein Beispiel dafür ist die Begrünung der Schule am Hundsturm, die ein besseres Lernumfeld schafft. Zusätzlich wurde der Schulhof der Volksschule und NMS Gassergasse neu gestaltet, um den Schüler*innen mehr Raum für Bewegung, Kreativität und Entspannung zu bieten. Diese Umgestaltung zeigt, wie wichtig uns die Förderung junger Menschen ist​. Dafür arbeite ich jeden Tag, denn Kinder sind unsere Zukunft, und es ist meine Pflicht, ihnen die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten.

Es ist meine Pflicht, Kindern die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten.

Margareten ist bekannt für seine hohe Anzahl an Einwohnern mit Migrationshintergrund. Wie fördern Sie die Integration und den interkulturellen Dialog in Ihrem Bezirk, um das Zusammenleben zu stärken?

Integration und interkultureller Dialog sind zentrale Anliegen in Margareten. Der Scheupark ist dabei ein Vorzeigeprojekt für Inklusion, das die Bedürfnisse aller Bürger*innen berücksichtigt. Es schafft Begegnungszonen und barrierefreie Freiräume, die für alle zugänglich sind​. Zusätzlich schaffen wir durch Veranstaltungen wie den Margaretner Sporttag oder den Anti-Diskriminierungstalk Gelegenheiten, bei denen Menschen unterschiedlicher Herkunft ins Gespräch kommen und voneinander lernen können.

Veranstaltungen sind für uns ein zentraler Weg, um den Dialog zu fördern. Ein gutes Beispiel dafür ist der Europatag im Frühjahr, bei dem wir den Austausch auf europäischer Ebene aktiv fördern. Besonders wichtig ist mir auch die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Verband der serbischen Folklore, der zahlreiche Kulturvereine vereint und eine wichtige Rolle bei der Pflege und Förderung der serbischen Sprache und Kultur in Wien spielt. Die geplanten Veranstaltungen im Frühjahr bieten die perfekte Gelegenheit, um uns noch intensiver in der Stadt zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen.

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