Start Gesundheit
AUFGEPASST

So gefährlich sind Kopfhörer wirklich!

FRAU_KOPFHOERER
FOTO: iStock

Kopfhörer sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, doch ihr Gebrauch birgt Risiken für das Gehör. Wie kann man sich schützen, ohne auf den Komfort zu verzichten?

In der modernen Welt sind Kopfhörer ein unverzichtbarer Begleiter geworden. Egal ob in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Training oder im Büro – sie sind allgegenwärtig. Doch der ständige Gebrauch birgt Gefahren für das Gehör, die nicht unterschätzt werden sollten.

Kopfhörer ermöglichen es, störende Geräusche auszublenden und Musik, Podcasts oder Telefonate direkt ins Ohr zu übertragen. Häufig wird die Lautstärke so weit aufgedreht, dass alle Umgebungsgeräusche übertönt werden. Diese dauerhafte Beschallung kann jedoch das Gehör erheblich belasten und langfristig ernsthafte Schäden verursachen.

Risiken lauter Töne

Ein besonderes Risiko bei der Nutzung von Kopfhörern besteht darin, dass die Schallquelle sehr nah am Trommelfell liegt. Um Umgebungsgeräusche zu überdecken, wird die Lautstärke häufig weiter erhöht. Lärmpegel über 85 Dezibel gelten bereits als gefährlich. Zum Vergleich: Diese Lautstärke entspricht der einer stark befahrenen Straße oder eines Rasenmähers.

Besonders empfindlich sind die Haarzellen im Innenohr, die durch zu lauten Schall irreparabel geschädigt werden können. Menschen, die wöchentlich mehr als 40 Stunden Lärmpegeln zwischen 80 und 85 Dezibel ausgesetzt sind, riskieren eine Hörminderung oder sogar Tinnitus, also dauerhafte Ohrgeräusche.

Kurzzeitig kann das Gehör hohe Lautstärken verkraften. Doch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, Musik mit einer Lautstärke von über 100 Dezibel länger als 15 Minuten pro Tag zu hören. Ein weiteres Problem besteht darin, dass sich das Gehör an hohe Lautstärken gewöhnt. Je länger man laut hört, desto leiser erscheint der Ton, was dazu führen kann, dass die Lautstärke unbewusst weiter erhöht wird.

Schutzmaßnahmen

Um das Gehör zu schützen, empfiehlt es sich, Noise-Cancelling-Kopfhörer zu verwenden. Diese schirmen den Außenlärm ab, sodass eine geringere Lautstärke ausreicht, um die Inhalte klar zu hören. Zudem ist es wichtig, den Ohren regelmäßige Ruhepausen zu gönnen, damit sie sich erholen können.

Ein bewährter Leitfaden zum Schutz des Gehörs ist die 60/60-Regel: Man sollte nicht länger als 60 Minuten am Stück Musik hören und die Lautstärke auf maximal 60 Prozent der möglichen Leistung begrenzen. Viele Geräte verfügen über Lautstärkewarnungen, die farblich anzeigen, wenn kritische Pegel erreicht werden. Diese Hinweise sollten ernst genommen werden, da einmal entstandene Schäden meist nicht mehr rückgängig gemacht werden können.