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AUF GEHT'S

So macht ihr Autoreisen für euch und eure Haustiere sicher!

FOTO: iStockphoto

Die Autotüren zu öffnen und Ihren Hund hineinspringen zu lassen, ist nicht genug. Alle Sicherheitsvorschriften, die im Auto für Menschen gelten, gelten auch für Hunde und Katzen.

Wenn Ihre Haustiere im Auto nicht sicher untergebracht sind, kann es schon bei einem kleineren Unfall zu schweren Verletzungen der Fahrgäste und ihrer tierischen Lieblinge kommen. Zum Beispiel gewinnen bei einem Zusammenstoß bei 50 km/h alle Lebewesen oder Objekte im Auto eine um das Dreifache größere Masse als ihr normales Gewicht.

Das heißt, ein Hund, der 20 kg wiegt, kann bei einem Unfall mit einem Gewicht von 60 kg auf die Autoinsassen aufprallen. Außerdem sind die Strafen für das unangeschnallte Mitführen von Tieren im Auto ausgesprochen hoch, und dieses Risiko lohnt sich nicht. Im weiteren Text stellen wir Ihnen einige Möglichkeiten für den sicheren Transport Ihrer Haustiere vor. Bei ihnen allen ist wichtig, zuvor zu überprüfen, ob die Vorrichtungen einen Crashtest bestanden haben, d.h. ob sie ein Prüfzertifikat haben.

Transportboxen
Transportboxen gibt es in unterschiedlichen Dimensionen und Materialien, sie können aus Stoff, aus Plastik oder aus Metall sein. Abhängig vom Modell bewegt sich der Preis zwischen 40 und 400 Euro. Viele Transportkisten können auf Reisen außer zum Transport auch als Schlafplatz genutzt werden. Es wird geraten, den Hund vor der Reise an die Transportbox zu gewöhnen.

Vorteile:
• Ihre Tiere sind am sichersten in Transportboxen, die seitlich hinter der Rückenlehne eines Sitzes stehen. Auf diese Weise wird das Verrutschen der Transportkiste verhindert. Wenn es sich um ein älteres Fahrzeugmodell handelt, dessen Sitze die Bewegung der Transportbox nicht angemessen verhindern, muss die Transportkiste im Kofferraum mit zusätzlichen Gittern und Netzen gesichert werden, die den Raum abtrennen, oder mit einem Gurt, wenn sie auf dem Rücksitz stehen.
• Kleinere Kisten können sicher auf dem Boden hinter einem Vordersitz verstaut werden.
• Das Tier befindet sich in seiner sicheren „Schlafhütte“ und fühlt sich geschützt und geborgen.

Nachteile
• Große Transportkisten sind schwer zu tragen.
• Es braucht eine gewisse Zeit, um das Tier an die Transportbox zu gewöhnen.
• Transportkisten stehen nicht von selber sicher im Auto, sondern brauchen Begrenzungen wie die Rückenlehne eines Sitzes.

Sicherheitsgurt für Hunde
Der Sicherheitsgurt für Hunde ist eines der nützlichsten Utensilien für den sicheren Transport eines kleineren Hundes oder einer Katze. Diese Schutzvorrichtung hat mehrere Vor- und Nachteile:

Vorteile:
• Verletzungen ihres Fahrgastes infolge eines Unfalls werden sehr vermindert, wenn der Sicherheitsgurt breiter ist und statt an einem einfachen Halsband an einem Brustgeschirr befestigt ist.
• Das Tier kann sich nur so weit bewegen, wie es der Gurt erlaubt. Es wird empfohlen, kürzere und doppelte Gurte zu verwenden, die auf beiden Seiten des Tieres befestigt werden.
• Sie sind leicht tragbar.
• Breite Gurte mit einem weichen Futter vermindern den Druck des Gurts auf den Brustkorb des Tieres.
• Das Tier fühlt sich glücklich, denn es sitzt neben seinen Besitzern.

Nachteile:
• Aufgrund des zu großen Bewegungsspielraums kann es bei einem Unfall zu Verletzungen des Tieres oder der Mitfahrenden kommen.
• Schwächere Geschirre können reißen.
• Das Tier kann den Fahrer bei der Fahrt ablenken.

Netze und Gitter
Viele Hundearten, vor allem große, werden im Kofferraum des Fahrzeugs befördert. Leider ist die Stabilität und Festigkeit der Rücksitzlehnen in den meisten Autos unter Sicherheitsaspekten unzureichend. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Kofferraum vom Rest des Autos durch Netze oder Gitter zu abzutrennen, die der DIN-Norm 75410-2 entsprechen, die Netze und Abtrennungen von der Decke des Autos bis zum Boden des Kofferraums vorsieht. Die Preise dieser Trennwände liegen zwischen 170 und 350 Euro.

Vorteile:
• Es sind im Falle eines Unfalls keine Verletzungen von Fahrgästen zu befürchten, denn der Raum ist durch eine stabile Trennwand abgetrennt.
• Das Tier stört weder den Fahrer noch die Mitarbeiter der Rettung.
• Das Tier kann durch einen Sicherheitsgurt zusätzlich gesichert werden.

Nachteile:
• Bei großen Gepäckräumen, d.h. wenn der Raum zwischen dem Tier und der Trennwand sehr groß ist, kann das Tier bei einem Unfall schwer verletzt werden.
• Netze und Gitter, die nicht stark genug sind, können das Vorschnellen des Tieres aus dem Kofferraum nicht verhindern.

Sicherheitssitz für Hunde
Die Firma DoggySafe hat einen Sicherheitssitz für Hunde entwickelt, der für den Fall von Verkehrsunfällen getestet wurde. Der Sitz ist in der Form eines Koffers gestaltet, der geöffnet, auf dem Rücksitz platziert und mit dem Sicherheitsgurt befestigt wird. Hunde mit einem Gewicht bis zu neun Kilo können in diesen Sitzen transportiert werden, die neben den angeführten Sicherheitsgurten, die den Hundesitz am Autositz befestigen, auch Gurte enthalten, mit denen die Hunde an ihren Sicherheitssitz angegurtet werden. Die Preise dieser Sitze bewegen sich zwischen 150 und 200 Euro.

Vorteile:
• Hohe Sicherheit für Hunde und Fahrgäste, denn der Hund kann im Falle eines Unfalls nicht aus seinem Sitz hinausfallen.
• Der Hund kann den Fahrer nicht stören.
• Der Sicherheitssitz kann auch als Schlafplatz genutzt werden.
• Der Hund kann das Auto nicht verschmutzen.
• Die Position des Hundes bleibt auch in scharfen Kurven stabil.
• Schnelle und einfache Montage.

Nachteile:
• Der Hund muss sich im Auto an einen sehr kleinen Bewegungsspielraum gewöhnen.

Schutzdecke für den Rücksitz
Viele Experten halten diese Sicherungsmethode für die unsicherste, denn das Tier ist nicht fixiert und es kann infolge eines Unfalls zu schweren Verletzungen kommen.