Start Politik
EMPÖRUNG

Srebrenica-Leugner wird geehrt: Bundesverdienstkreuz für Greif

(FOTOS: iStock/MaikMeid, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons)

Der umstrittene israelische Historiker und Srebrenica-Verharmloser Gideon Greif soll demnächst vom deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden.

Die geplante Ehrung von Greif für seine Holocaust-Forschung sorgt bei Vielen für Entrüstung, denn Greif leitete die „Unabhängige Internationale Kommission zur Erforschung des Leidens der Völker in der Region Srebrenica“. Diese wurde von der Republika Srpska finanziert und eingesetzt und behauptete fälschlicherweise, dass bei dem Massaker 3.500 Bosniaken und 2.000 Serben getötet wurden. Dies verkündete Greif bei dem Abschlussbericht, inklusive der Aussage dass es „in Srebrenica keinen Völkermord gab“. Dabei wurden 1995 bei dem Völkermord in Srebrenica über 8000 Männer und Buben mit bosniakischem Hintergrund von bosnisch-serbischen Truppen unter dem Kommando von Ratko Mladić ermordet.

Emir Ramić, Direktor des Genozid-Research-Instituts Kanada, kritisierte die Entscheidung des deutschen Bundespräsidenten in einem offenen Brief: „Das ist dasselbe, als ob man einem Holocaust-Leugner einen Orden verleiht.“

Bericht „peinlich“
Auch der stellvertretende Geschäftsführer des Jüdischen Weltkongresses, Menachem Z. Rosensaft, kritisierte die Greif-Kommission im Vorfeld schon mehrmals. Er nannte den Bericht „peinlich“ und zeigte sich als Kind zweier Holocaust-Überlebender besonders empört über solch eine schamlose Manipulation von Tatsachen. „Es ist ein Dokument, das es verdient, auf den Mülleimer der Geschichte geworfen zu werden, das nur verwendet wird, um das moralische Versagen von Individuen zu demonstrieren – den sprichwörtlichen „nützlichen Idioten“ –, die Völkermord leugnen und verzerren“, schrieb Rosensaft damals. Die heftige Kritik an dem Vorhaben scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn die Auszeichnung soll laut deutschem Bundespräsidialamt „einer neuerlichen Prüfung unterzogen“ werden.