Die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland verschärfen sich weiter, da der Bosch-Konzern aufgrund der aktuellen Marktlage gezwungen ist, an bestimmten Standorten weitere Stellen abzubauen. Diese Maßnahme fällt in eine Phase, in der Bosch mit der Umstellung auf Elektromobilität zu kämpfen hat.
Stefan Hartung, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, erklärte in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten, dass der Stellenabbau unvermeidlich sei. Hartung begründete diesen Schritt mit der schwachen globalen Konjunktur im Automobilsektor, dem zunehmenden Wettbewerb aus China und der Verunsicherung der Verbraucher. Zudem führe der Wechsel vom Verbrennungsmotor zu Elektroantrieben zu einem erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen. Positiv sei jedoch, dass die E-Mobilität langsamer voranschreite als erwartet, was die bestehende Produktion von Verbrennungsmotoren länger auslaste.
Viele der betroffenen Mitarbeiter werden voraussichtlich in den Ruhestand gehen, bevor ihre Arbeitsplätze im Zuge der Transformation wegfallen. Dennoch kann die demografische Entwicklung das Problem nicht vollständig lösen. Bosch in Gerlingen, einer Stadt nahe Stuttgart, bereitet sich auf die unvermeidliche Zukunft der Elektromobilität vor.
Rückgang der Gewinne
Im vergangenen Jahr verzeichnete Bosch laut vorläufigen Zahlen einen deutlichen Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2023 lag der operative Gewinn noch bei 4,8 Milliarden Euro. Der Umsatz sank um ein Prozent auf 90,5 Milliarden Euro, womit das Unternehmen hinter seinen Zielen zurückblieb. Ende 2024 beschäftigte die Bosch-Gruppe weltweit 417.900 Mitarbeiter, was einem Rückgang von 11.500 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Deutschland sank die Mitarbeiterzahl um 4.400 auf 129.800 – ein Rückgang von 3,3 Prozent. Seit mehr als einem Jahr gibt es Berichte über geplante Stellenstreichungen in verschiedenen Bereichen. Bis Ende 2032 könnten weltweit über 12.000 Arbeitsplätze wegfallen, davon mehr als 7.000 in Deutschland, wie Ende Januar bekannt wurde.
Aussicht auf Besserung
Trotz der anhaltend schwierigen Bedingungen plant Bosch, im Jahr 2025 sowohl Umsatz als auch Gewinn zu steigern. Eine detaillierte Prognose wird im Mai erwartet, wenn Bosch die vollständigen und geprüften Jahreszahlen vorlegt. Hartung zeigt sich vorsichtig optimistisch für das laufende Jahr, das er als Übergangsjahr betrachtet, in dem „eine Wende zum Besseren hoffentlich schon sichtbar wird“.
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