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DEBATTE

Streit um Brunnen spaltet Bosnien: „Die Künstler gehören bestraft“

Bosnien_Brunnen
Foto: Screenshot / Klix.ba

Der neue Brunnen im Ethno-Dorf Čardaci in der Stadt Vitez erhitzt derzeit in Bosnien die Gemüter.

Während manche von einer „originellen Idee“ sprechen, die möglicherweise auch „eine neue Touristenattraktion werden könnte“, kritisieren Gegner das Aussehen des Brunnens scharf. Wie KOSMO berichtet hat, hat der Brunnen die Form von Bosnien-Herzegowina auf der Landkarte, während drei männliche Skulpturen – stelltvertretend für einen Kroaten, Serben und Bosniaken – in das Becken symbolisch urinieren.

„Brunnen der Schande“
Obwohl die Künstler Kristina und Rajko Livančić sowie der Inhaber des Ethno-Dorfes Mirko Šakić vom „Brunnen der Einheit“ und einer vereinenden politischen Message sprechen, kritisieren Gegner das Kunstwerk. So hat die kantonale, bosniakische „Partei der demokratischen Aktion“ SDA in einer Aussendung den Brunnen als „Schandfleck“ bezeichnet. „Das Ziel ist es, den Staat Bosnien und Herzegowina zu erniedrigen. Wir bitten die Organe die Skulpturen zu entfernen und alle, die hinter dieser Aktion stehen, zu bestrafen“, fordert die führende bosniakische Partei.

„Brunnen beschreibt Bosnien am besten“
Während nationale politische Parteien den Brunnen kritisieren, hat die Aktion aber auch mancherorts für Sympathie gesorgt. So lobte der bekannte bosnische Journalist Dragan Bursać die Aktion: „Es ist die beste und die präziseste Beschreibung unseres Staates. Dieses Denkmal sollte jede Stadt in Bosnien-Herzegowina haben. Damit jeder erinnert wird, in was für einem Staat wir leben“, so Bursać, der von der bosnischen Tageszeitung „Oslobođenje“ zitiert wird.