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Erfolgsgeheimnis

Streng gehütetes Geheimnis: So regeneriert Đoković seinen Körper – deshalb fühlt er sich nie müde

Novak Djokovic
(FOTO: EPA-EFE/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH)

Vom Selleriesaft bis zur Energiescheibe: Novak Djokovic setzt auf ein ausgeklügeltes System aus Ernährung, Hightech und mentalen Techniken, um seinen Körper in Topform zu halten.

Novak Djokovic betonte einmal, dass Tennis den Körper und Geist von Kindesbeinen an darauf trainiert, sich rasch zu erholen. „Die Saison zieht sich über das ganze Jahr, wir spielen Woche für Woche und haben kaum Zeit, unsere Energiereserven vollständig aufzufüllen.“ Der Körper muss sich ständig an neue Belastungen anpassen und sich von den vorherigen erholen. Vom mentalen Aspekt ganz zu schweigen – man muss der Versuchung widerstehen können, nach einem kräftezehrenden Flug, Training oder Match einfach im Bett liegen zu bleiben. Realistisch betrachtet haben wir nur ein- bis zweimal jährlich die Chance auf vollständige Regeneration“, erklärte der Serbe dem „British Journal of Sports Medicine“.

Der Tennisstar wird von einem eingespielten Expertenteam begleitet. Obwohl er nicht alle Details seiner Erholungsmethoden preisgibt, sind die Grundpfeiler bekannt: Eine standardisierte Routine aus Dehnübungen, Eisbädern und Massagen gehört dazu. „Das Entscheidende ist, die Balance zu finden und die wahren Grenzen des eigenen Körpers wirklich zu verstehen“, betonte Djokovic in einem Interview.

Das Fundament von Djokovics Tagesablauf bildet seine spezielle Ernährung. Seit Jahren verzichtet der Ausnahmesportler konsequent auf Gluten, Milchprodukte und raffinierten Zucker. Sein Speiseplan basiert vorwiegend auf pflanzlichen, biologischen und frisch zubereiteten Lebensmitteln. Diese Ernährungsweise hilft ihm nicht nur, sein Idealgewicht zu halten und energiegeladen zu bleiben, sondern reduziert auch Entzündungsprozesse im Körper – ein entscheidender Faktor für die schnelle Regeneration nach intensiven Matches und Trainingseinheiten.

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Seinen Tag startet der Tennisprofi häufig mit einem Glas Selleriesaft auf nüchternen Magen, da dieses Getränk seiner Überzeugung nach die Verdauung fördert und entzündungshemmend wirkt. Zudem praktiziert er regelmäßig intermittierendes Fasten, meist im 16:8-Rhythmus – acht Stunden Nahrungsaufnahme, 16 Stunden Fastenphase. Dieser Rhythmus verschafft ihm nach eigenen Angaben erholsameren Schlaf, eine leichtere Verdauung und mehr Energie während des Tages.

Körperliche Regeneration

Nach jedem Training greift Novak zur Faszienrolle – ein bewährtes Hilfsmittel zur Selbstmassage der Muskulatur. Besonders intensiv bearbeitet er Oberschenkelrückseite, Quadrizeps, Waden und Schulterpartie. Diese Technik löst Verspannungen und verbessert die Beweglichkeit. Ergänzend nimmt er regelmäßig professionelle Sportmassagen in Anspruch, die die Regenerationsprozesse des Körpers beschleunigen.

Der Weltklassespieler setzt auch auf Hightech-Therapien wie die Kryotherapie, bei der der Körper extremer Kälte ausgesetzt wird, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen in der Muskulatur zu reduzieren. Darüber hinaus nutzt er häufig eine hyperbare Sauerstoffkammer, in der er reinen Sauerstoff unter erhöhtem Druck einatmet. Diese Methode beschleunigt die Erholung auf Zellebene, besonders nach kräftezehrenden Belastungen.

Zum täglichen Programm des Serben gehören Dehnübungen, leichtes Laufen oder Radfahren zum Aufwärmen, gefolgt von dynamischen Stretching-Einheiten. Im Kraftraum konzentriert er sich auf die Stärkung der Rumpfmuskulatur und die Verbesserung der Balance, vermeidet jedoch übermäßigen Muskelaufbau, um seine Beweglichkeit auf dem Platz nicht zu beeinträchtigen.

Bekannt für seine Offenheit gegenüber unkonventionellen Methoden, verwendet Novak auch die sogenannte „Energiescheibe“ – ein Gerät, das angeblich ein elektromagnetisches Feld erzeugt und bei der Energiebalance, Entzündungshemmung und Stoffwechselunterstützung helfen soll. Die Scheibe begleitet ihn auf Flugreisen und in Erholungsphasen. Obwohl die Wissenschaft dieser Therapieform skeptisch gegenübersteht, betont Djokovic den persönlichen Nutzen für ihn.

„Ich bin definitiv kein Mensch, der bei jedem Problem zur Tablette greift.“ Ich bin fest davon überzeugt, dass unser Körper zur Selbstheilung fähig ist, wenn wir ihm Zeit geben und ihn richtig versorgen. Außerdem betrachte ich den Körper als Gesamtsystem und denke nicht, dass Kopfschmerzen ’nur Kopfschmerzen‘ sind. Ich versuche stets, die Signale zu verstehen und zu beantworten, die mir mein Körper sendet“, erklärt Djokovic.

Der Tennisstar nutzt zudem alternative Methoden wie Lichttherapie und auf Nanotechnologie basierende Geräte zur Gesundheitsförderung. Trotz der Kontroversen um diese Ansätze ist er von deren positiven Auswirkungen auf Körper und Geist überzeugt.

Mentale Stärke

Djokovics Regenerationskonzept beschränkt sich nicht auf den Körper – mentale Stabilität ist für ihn ebenso entscheidend. Regelmäßig praktiziert er Meditation, Atemübungen, Visualisierung und weitere Achtsamkeitstechniken. Er ist überzeugt, dass geistige Klarheit, innere Ruhe und Fokussierung wesentlich zur körperlichen Leistungsfähigkeit beitragen. Wie er oft betont: „Im Kopf beginnt und endet alles.“ – „Ich habe bestimmte Techniken, die mir helfen – Visualisierung, Meditation, Entspannung, aber auch einfache Dinge wie ein Spaziergang im Park, was manchmal wahre Wunder bewirkt, das muss ich zugeben“, verriet Djokovic einmal.

Seit Jahren integriert der Serbe Meditation, Yoga und Tai Chi in seinen Alltag, um Beweglichkeit, Balance und mentale Stabilität zu fördern. Bewusstes Atmen nutzt er als Technik zur Stressreduktion und Konzentrationssteigerung, was ihm hilft, während der Matches die Ruhe zu bewahren.

Visualisierungs- und Entspannungstechniken sind feste Bestandteile seiner Matchvorbereitung und Stressbewältigung. Djokovic ist überzeugt, dass die mentale Vorbereitung eine Schlüsselrolle für seinen Erfolg spielt und ihm ermöglicht, selbst in kritischen Situationen fokussiert zu bleiben.

Wir erinnern uns alle an Novaks Meniskusverletzung während der French Open. Dank intensiver Rehabilitation gelang es ihm, sich zu erholen und nach nur 39 Tagen in Wimbledon anzutreten.

Djokovic verbindet traditionelle mit innovativen Regenerationsmethoden, um Körper und Geist in Bestform zu halten. Seine Detailversessenheit und die Bereitschaft, neue Ansätze zu erproben, machen ihn zu einer Ausnahmeerscheinung im Profisport.