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Verkehrschaos

Stundenlange Wartezeiten: Kroatiens Grenzpolizei kämpft gegen Urlauber-Chaos

Grenzübergang Stara Gradiska
(FOTO: (Nezavisne) Ringier)

Kilometerlange Kolonnen, stundenlange Wartezeiten: An der bosnisch-kroatischen Grenze droht Urlaubern ein Verkehrschaos, während eine fertige Brücke ungenutzt bleibt.

An den Grenzübergängen zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien droht Urlaubern während der Feiertage ein Geduldsspiel. Besonders am stark frequentierten Übergang Stara Gradiška/Gradiška müssen Reisende mit kilometerlangen Kolonnen rechnen. Um dem Verkehrschaos zu entgehen, haben einige Urlauber ihre Abreise bereits vorgezogen.

Die Behörden versuchen gegenzusteuern. „Wir kooperieren eng mit unseren bosnischen Kollegen. Beide Seiten setzen alles daran, den Verkehrsfluss maximal zu beschleunigen“, erklärt Miljenko Kovacevic, Leiter der Grenzpolizei Stara Gradiška, im Gespräch mit dem kroatischen Rundfunk HRT. Durch verstärkten Personaleinsatz sollen die mehrstündigen Wartezeiten reduziert werden.

Das Nadelöhr bleibt jedoch die alte Save-Brücke samt Grenzabfertigung im Zentrum von Gradiška. Dabei steht nur wenige Kilometer westlich bereits eine Lösung bereit: Eine vor drei Jahren errichtete neue Brücke verbindet die beiden Länder, wird bislang aber nur für Baustellenverkehr genutzt.

Neue Brücke

Ihre eigentliche Bestimmung kann die Brücke erst erfüllen, wenn Kroatien die Zufahrtsstraße und den neuen Grenzposten fertigstellt. Die Bauarbeiten befinden sich auf der Zielgeraden. „Für die Straße benötigen wir noch etwa zwanzig Tage bis zum Abschluss aller Arbeiten“, versichert Ernest Evic, leitender Bauingenieur vom Institut IGH.

Die Eröffnung des neuen Grenzübergangs wird mit Spannung erwartet. Er soll den Verkehr entlasten und die quälend langen Wartezeiten verkürzen. Im günstigsten Fall könnte der Verkehr hier bereits im Juli rollen.

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Lokale Auswirkungen

„Wir Einwohner von Stara Gradiška, aber auch unsere Gäste und die hier arbeitenden Menschen haben erhebliche Probleme, wenn sie bei Staus an diesen endlosen Schlangen vorbeifahren müssen“, betont Bürgermeister Velimir Pausic.

Für das kommende Jahr ist die Fertigstellung des zweiten Abschnitts der Schnellstraße geplant. „Der gesamte Verkehr würde dann direkt zur Mautstation Okučani und zur Autobahn A3, also zum Korridor 10 führen“, ergänzt Bauingenieur Evic.

Regionale Verkehrsproblematik

Die Situation in Stara Gradiška ist kein Einzelfall in der Region. Während der orthodoxen Weihnachtsfeiertage kam es an mehreren Balkan-Grenzübergängen zu Wartezeiten von bis zu neun Stunden, darunter an den wichtigen Übergängen Horgoš/Röszke zwischen Serbien und Ungarn sowie Bajakovo/Batrovci zwischen Kroatien und Serbien. Diese Verkehrsprobleme belasten nicht nur die Geduld von Reisenden erheblich.

Besonders problematisch sind die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Verzögerungen. Verspätungen bei LKW-Transporten führen zu Lieferengpässen und beeinträchtigen sowohl den Waren- als auch den Personenverkehr in der gesamten Region. Diese Ineffizienzen wirken sich direkt negativ auf das regionale Wirtschaftswachstum aus und schaden dem Tourismus, der für viele Balkanländer einen wichtigen Wirtschaftszweig darstellt.