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Terroranschlag: IS-Anhänger planten Züge zu entgleisen

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(FOTO: iStock)

Der in Wien lebende IS-Anhänger wollte in Deutschland Bahnen entgleisen lassen. Gestern standen er und seine Ehefrau vor Gericht. Sie will von dem nichts gewusst haben.

Der 44-jährige Iraker lebte mit seiner 33-jährigen Frau und vier gemeinsamen Kindern im Wiener Gemeindebau – doch in den vier Wänden verbarg sich ein religiöser Wahn: Der mutmaßliche ICE-Terrorist musste sich gestern nach vier aufgeflogenen Anschlägen in Deutschland wegen versuchten Mordes in Wien vor Gericht verantworten. Er war „wie besessen“ so die Staatsanwaltschaft. Sein Plan war es Züge entgleisen zu lassen und damit „größtmöglichen Schaden anzurichten“. Er spielte sogar am Handy „Zug zerstören“ ab. Dem Täter kam man schnell auf die Spur: Am Wiener Westbahnhof in einem Copyshop fand man das Original desselben Schreibens, das in Deutschland an Tatorten auf die Gleise geworfen wurde – mit seinen DNA-Spuren. In deren Wohnung wurde jede Menge einschlägiges Material sichergestellt. Sogar auf dem PC-Hintergrundbild wurde der ICE-Zug abgebildet. Schließlich wurde das Ehepaar am 27.3.2019 in Wien festgenommen.

Täter war Flüchtling:
Qaeser A. bekam 2012 als Flüchtling unter falschen Angaben Asyl. Zuvor war er über Syrien geflüchtet, danach flog er nach Italien und von dort kam er ausgerechnet mit dem Zug nach Österreich. Vor zwei Jahren entschloss er sich dazu, selbst Terror-Anschläge zu begehen. Er wollte in Allersberg und Berlin ICE-Züge mit selbstgebastelten Keil- und Stahlseilkonstruktionen aus dem Baumarkt entgleisen lassen. „Mit diesen Anschlägen wollte er Deutschland im Herzen treffen und Menschenleben vernichten“, so der Staatsanwalt. Alle vier Schienenfahrzeuge schlugen fehl.

Prozess:
Gestern wurde der mutmaßliche Terrorist mit seiner Ehefrau vorgeführt. In der Anklage heißt es: „Sie soll ihn tatkräftig bei seinen Plänen unterstützt haben“. Wie die Heute berichtet, sah die Verteidigerin Astrid Wagner den Fall anders: „Meine Mandantin ist unschuldig, sie wusste von seinen bösartigen Vorhaben nichts.“ In der einjährigen U-Haft lernte sie die Täterin kennen und schildert: „Die Haft hat sie verändert. Die vierfache Mutter und Hausfrau lebte ihr Leben lang wie eingesperrt. Die Gefangenschaft hat sie aus ihrem inneren Gefängnis befreit. Jetzt will sie die Scheidung.“

Täter bestreitet Tat:
„Ich wollte nur Aufmerksamkeit und niemanden verletzen“, bekannte der IS-Anhänger sich lediglich der Sachbeschädigung schuldig. Vor Gericht stritt er eine Tötungsabsicht und jede Beziehung mit dem Islamischen Staat ab. Laut den Ermittlungen habe der Täter Kontakt mit einem in der Schweiz lebenden Iraker. Für das Ehepaar gilt die Unschuldsvermutung.