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WIEN-ANSCHLAG

Terrorist benutzte eine Kalaschnikow aus dem Jugoslawien-Krieg

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Foto: iStockPhoto

Die polizeilichen Durchsuchungen im Umfeld des Terror-Täters von Wien bringen viele neue Erkenntnisse.

Auch wenn die Polizei weiterhin von einem Einzeltäter ausgeht, ermittelt man noch im möglichen Netzwerk des jungen Mannes: 18 Hausdursuchungen und 14 Festnahmen gab es bis Dienstagabend. Nicht nur in Österreich war die Polizei im Einsatz: Im Schweizer Kanton Winterthur wurden zwei Festnahmen durchgeführt. Die genauen Zusammenhänge mit dem Attentat sind aber noch nicht beleuchtet – zumindest nicht öffentlich.

Justiz: Kein Hinweis eingelangt
Klar ist mittlerweile, dass sein versuchter Waffenkauf in der benachbarten Slowakei in Österreich nicht unbemerkt geblieben ist. Die slowakischen Behörden informierten jedenfalls das österreichische Innenministerium, die Informationen dürften aber im BVT liegen geblieben sein. „Bei der Justiz ist kein Hinweis über den Vorfall eingelangt“, so Barbara Göth-Flemmich, Leiterin der Sektion Einzelstrafsachen im Justizministerium. Innenminister Karl Nehammer verlangt die Formierung einer unabhängigen Untersuchungskommission.

Attentäter war nicht alleine?
Laut den gleichen Informationen soll der Mann noch mit einem weiteren Begleiter in die Slowakei gereist sein. Und zwar mit einem Auto, welches der Mutter eines polizeilich bekannten Islamisten gehört. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, passt jene Munition – die er in der Slowakei kaufe wollte – zur Tatwaffe.

Waffe aus dem ehemaligen Jugoslawien
Die Spur der Tatwaffe führt offensichtlich auch in den Balkan. Daweil ist klar, dass es sich um eine Kalaschnikow oder einen Nachbau davon handelt. Sehr oft handelt es sich bei diesen Waffen aus denjenigen, die auch im Jugoslawien-Krieg verwendet wurden. Eine ähnliche Waffe wurde auch vom dschihadistischen Attentäter von Berlin verwendet.

Experten warnen, dass das auf einen organisierten Waffenhandel innerhalb von IS-Strukturen hinweisen könnte.