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WIEN LANDESGERICHT

Terrorprozess in Wien: Zwei Frei- und drei Schuldsprüche

(FOTO: Google Maps/Social Media Screenshot)

Nach neun Stunden Beratung der Geschworenen wurden die Urteile im Dschihadisten-Prozess am Wiener Landesgericht gefällt. Der berüchtigte Mirsad O. erhielt keine weitere Strafe.

Erst nach Mitternacht kam es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu einer Urteilsverkündung im Terrorprozess in Wien. Am Wiener Landesgericht kam der Prozess gegen fünf Angeklagte, die mit der radikalislamistische Terror-Miliz „Islamischer Staat“ zusammengearbeitet haben sollen, mit drei Schuld- und zwei Freisprüchen zu einem Ende.

Die APA berichtete Mittwoch früh, dass zwei mutmaßliche Foreign Terrorist Fighters 6,5 bzw. 4,5 Jahre Haft erhielten, während der bereits rechtskräftig zu 20 Jahren Haft verurteilte ehemalige „Hassprediger“ Mirsad O. alias Ebu Tejma wurde ohne Strafe schuldig gesprochen wurde. Mirsad O. soll die beiden Erstangeklagten und einen weiteren Mann dazu gebracht hat, sich dem IS anzuschließen und nach Syrien in den Kampf zu ziehen. Die beiden Ehefrauen der Erstangeklagten wurden freigesprochen.

Turpal I. freigesprochen und verurteilt
Ganze neun Stunden haben sich die Geschworenen des Dschihadisten-Prozesses beraten, bevor es zu einer Entscheidung kam. Die Urteile, die sich auf den Wahrspruch der Geschworenen begründen, sind nicht rechtskräftig, berichtet die APA weiter. Der Hauptangeklagte Turpal I. aus Wien-Brigittenau wurde von den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen, in Syrien Gräueltaten begangen zu haben, freigesprochen. Allerdings sind er und der zweite Syrien-Kämpfer schuldig, Mitglied einer terroristischen Vereinigung und einer kriminellen Organisation gewesen zu sein.

Turpal I. wurde verdächtigt, während seines Aufenthalts in Syrien grausame Verbrechen begangen zu haben. So soll er die Erschießung von Bewohnern eines Hochhauses in der syrischen Stadt Hraytan angeordnet haben. Außerdem soll er den Mord an drei als Sklavinnen gefangen genommenen Frauen befohlen haben. Laut Anklage soll er außerdem mindestens sieben Schiiten mit Messern die Köpfe abschneiden haben lassen. (KOSMO berichtete)