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Tierquälerei

Tierquälerei in Kroatien: Pferd live auf Facebook misshandelt

(FOTO: Printscreen/ Facebook)

In Kroatien sorgt aktuell ein Fall von Tierquälerei, der live auf Facebook übertragen wurde, für Aufsehen. Ein Video zeigt Männer, die ein Pferd brutal schlagen. Die Polizei hat den Besitzer verhaftet und das Pferd beschlagnahmt. Die Aussage eines Tierarztes, der das Pferd als „in ausgezeichnetem Zustand“ bezeichnet, hat zusätzlich für Empörung gesorgt.

In Kroatien herrscht Empörung: Ein letzte Woche auf Facebook veröffentlichtes Video dokumentiert einen schockierenden Fall von Tiermisshandlung. Ein Mann ist zu sehen, wie er ein in die Ecke gedrängtes Pferd mit einem Holzbalken malträtiert, während ein anderer es ins Gesicht schlägt. Eine Stimme im Hintergrund fleht verzweifelt: „Hör auf, das reicht jetzt.“

Das Video, das vermutlich in der Siedlung Orlovac nahe Karlovac aufgenommen wurde, zeigt zudem weitere Tiere im Hintergrund des Stalls – darunter sowohl Pferde als auch Kühe. Die Polizei hat nach Veröffentlichung des Videos Ermittlungen eingeleitet und den Besitzer der Tiere verhaftet.

Tiere für Wettbewerb vorbereitet

Es stellte sich heraus, dass die Misshandlung dazu diente, die Tiere für „Stamparijade“, Wettbewerbe im Ziehen von Baumstämmen, vorzubereiten. Diese illegalen Wettkämpfe, bei denen auf die Stärke der Pferde gewettet wird, entstanden aus Kneipenstreitigkeiten.

Die Aussage des Tierarztes Berislav Spigelski, der das Pferd untersucht hatte, sorgt für zusätzliche Empörung. „Dieses Pferd ist ängstlich. Es hat einen schwierigen Charakter. Ich weiß nicht, vielleicht ist die Interpretation dieses Videos falsch“, sagte er gegenüber Danas.hr.

Auf die Frage, ob er das Video gesehen habe, antwortete er: „Nein, meine Aufgabe ist es zu sehen, in welchem Zustand das Pferd ist. Und es ist in ausgezeichnetem Zustand, nur eben ängstlich.“

Diese Aussage schockiert den kroatischen Verein Freunde der Tiere. „Wir halten das für eine besondere Katastrophe, weil es so ist, als würden Sie einem Opfer jeglicher Art von Missbrauch sagen, dass es noch mehr ertragen kann, dass es bis zu seinem Tod noch mehr ertragen kann. Katastrophe. Mein Herz tut weh. Einfach gesagt, das Gefühl für Gerechtigkeit ist so getroffen und ich denke, ich teile diese Meinung mit allen Bürgern“, sagte Luka Oman von der Vereinigung.

Zu geringe Strafen

Der Verein kritisiert auch die zu geringen Strafen für Tierquälerei. Brutale und explizite Misshandlung, die auch in den sozialen Medien übertragen und dadurch Zeugen und Komplizen gewonnen hat, die das lustig fanden, ist ein Verbrechen, für das eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr vorgesehen ist. Wir glauben, dass die Strafen für solche Verbrechen zu gering sind und die Täter nicht davon abhalten, Tiere erneut zu misshandeln“, so ein Sprecher des Vereins.

Luka Oman fordert strengere Strafen: „Die Strafen müssen höher sein. Dies ist buchstäblich eine Strafe, die fünfmal geringer ist als die Strafen für die Beschädigung von fremdem Eigentum.“