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STAATSANWALTSCHAFT

Tod nach Magenmittel Iberogast – Ermittlungen gegen Bayer!

iberogast
FOTO: Screenshot, https://www.iberogast.at

Die Schlagzeilen zum Magenmittel, Iberogast, das vom deutschen Pharmakonzerns Bayer hergestellt wird, häufen sich zunehmend. Schuld daran hat unter anderem ein Todesfall.

Weil im Beipacktext verabsäumt wurde, auf die Gefahren des in Iberogast enthaltenen Schöllkrauts hinzuweisen, hat die Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen gegen den Pharmakonzern aufgenommen.

Das rezeptfreie Präparat soll bei jeglichen Bauchbeschwerden helfen, allerdings wissen viele nicht, dass die Wirkstoffe des darin enthaltenen Schöllkrauts gefährliche Folgen haben können. Da in der Pharmaindustrie eine Grundannahme ist, dass jedes Mittel, das wirkt, auch Nebenwirkungen hat, wurden die möglichen Beschwerden des Mittels nicht im Beipackzettel erwähnt.

Obwohl es sich beim Schöllkraut um ein pflanzliches Mittel handelt, das aus der Gattung der Mohngewächse kommt, enthält es eine Vielzahl von Alkaloiden, die gegen Viren, Bakterien und Pilze helfen sollen, könnte hier ein eiweißauflösender Effekt bestehen.

Mitte 2018 wurde bekannt, dass eine Frau in Deutschland an Leberversagen und inneren Blutungen starb, nachdem sie zuvor Iberogast eingenommen hatte. Laut des „Handelsblatts“ ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln nun aufgrund dessen gegen den Konzern, gegen den auch Schadenersatzklagen laufen, da im Beipackzettel nicht erwähnt wurde, dass die Gefahr eines Leberschadens bestehe.

Der Konzern wurde zudem bereits mehrfach dazu aufgefordert, auf die möglichen Nebenwirkungen des Wirkstoffs hinzuweisen, da etwa 50 Fallberichte aus Deutschland bekannt waren, bei denen ein Zusammenhang zwischen Leberschäden und Schöllkraut in konsumierten Präparaten vermutet wurde.

Der Iberogast-Hersteller legte vor Jahren Widerspruch ein.  Es sei nicht im Interesse der Patienten, Warnhinweise in die Gebrauchsinformationen aufzunehmen, die unbegründet sind, hieß es laut des „Handelsblatts“ aus dem damaligen Bericht von Bayer. Beim besagten Mittel handelt es sich um eines der umsatzstärksten Arzneimittel des Konzerns.