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Giftanschlag

„Toxische“ Angestellte vergiftet Kaffee der Chefin

Symbolbild (FOTO: iStock)

Nina Ninkovic (57), Inspektorin für Pädagogik beim Pädagogischen Institut von Republika Srpska in Banja Luka, hat ihre Schuld nach der Anklage der Staatsanwaltschaft Banja Luka bestritten, die sie wegen versuchten Mordes an Sladjana Tanasic, der stellvertretenden Direktorin des Pädagogischen Instituts RS, beschuldigt, indem sie ihr eine giftige Substanz in den Kaffee gegossen hat.

Ninkovic sagte vor einem Richter des Bezirksgerichts Banja Luka aus, dass sie die Anklage versteht, aber unschuldig sei, wie Srpskainfo berichtet. Das Bezirksgericht Banja Luka wird in naher Zukunft den Beginn des Prozesses ankündigen. Laut der Anklage der Bezirksstaatsanwaltschaft Banja Luka soll Ninkovic vom 8. bis 21. Dezember letzten Jahres zweimal in das Büro von Tanasic eingedrungen sein, das sie benutzt, und ihr eine Substanz in den Kaffee gegossen haben, die zum Tod führen kann.

„In dem Wissen, dass Tanasic jeden Morgen Kaffee trinkt, der in der Mitarbeiterküche des Pädagogischen Instituts zubereitet und jeden Arbeitstagmorgen auf ihrem Schreibtisch im Büro serviert wird, hat ihr die Angeklagte in eine Tasse Kaffee eine Substanz gegossen, die zum Tod führen kann, weil sie Natriumhypochlorit enthält, das in Reinigungs-, Desinfektions- und Bleichmitteln frei verkäuflich ist“, heißt es in der Anklage.

An beiden Tagen, dem 8. und 9. Dezember, hat Tanasic den Kaffee aufgrund des verdächtigen Geruchs nicht getrunken. Wie es in der Anklage heißt, hat Ninkovic jedoch am 21. Dezember gegen 7:55 Uhr der Geschädigten „Ameisen- und Kakerlakenmittel“ in den Kaffee gegossen.
„Um 7:55 Uhr hat die Angeklagte die gleiche Situation und Umstände wie in den beiden vorherigen Fällen genutzt und mit der Absicht, die Geschädigte zu töten, ihr Büro betreten, sich dem Schreibtisch genähert und aus der grünen Plastiktasche mit der Aufschrift „Ameisen- und Kakerlakenmittel“ einen Insektizid in Pulverform herausgenommen, von dem sie wusste, dass er gefährlich und schädlich für die Gesundheit von Menschen ist, dessen chemische Zusammensetzung Fipronil ist“, heißt es in der Anklage.

Es handelt sich um eine Substanz, die bei mehrfacher Exposition zu Organschäden bei Menschen führt.
„Den Inhalt der Tasche hat sie in den zuvor zubereiteten Kaffee in einer roten Tasse, die sie für die Geschädigte vorbereitet hatte und die sich auf ihrem Schreibtisch befand, gegossen und mit einem Löffel, der sich in der Kaffeetasse befand, umgerührt, bevor sie kurz darauf das Büro verließ. Dabei achtete sie darauf, dass niemand sie bemerkte“, so die Anklage.

Kaffee
(Foto: iStockphoto/victoriya89)



Ninkovic wurde dann auf frischer Tat festgenommen. Das Verabreichen des Giftes wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen, die in Zusammenarbeit zwischen dem Pädagogischen Institut und den Ermittlungsbehörden in Tanasics Büro „versteckt“ wurde.
Tanasic hat die Polizei nach dem Vorfall informiert, nachdem sie aufgrund des seltsamen Kaffeegeruchs vermutet hatte, dass jemand „Domestos“ in ihre Tasse gegossen hatte. Sie goss den verdächtigen Kaffee in eine Flasche und ging zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Danach wurden auf gerichtliche Anordnung hin spezielle Untersuchungen durchgeführt, einschließlich der Überwachung ihres Büros, und Ninkovic wurde auf frischer Tat ertappt.

Tanasic hat durch den Giftanschlag keine schweren Verletzungen erlitten und konnte zu dieser Zeit normal zur Arbeit gehen. Während der Untersuchung wurde eine toxikologisch-chemische Analyse durchgeführt, deren Ergebnisse darauf hindeuten, dass keine potenziell toxischen Substanzen im Kaffee gefunden wurden, den die Geschädigte der Polizei übergab.

Auf der anderen Seite wurden in der Kaffeetasse, im Löffel, in offener „Ameisen- und Kakerlakenmittel“-Packung, der Ninkovic bei ihrer Verhaftung beschlagnahmt wurde, Fipronil nachgewiesen. Das Gutachten gibt an, dass für eine Person mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 60 kg der Wert der akuten Toxizität zwischen 3 und 18 Gramm Fipronil betragen würde. Da eine Packung des „Ameisen- und Kakerlakenmittels“ 2,5 Milligramm Fipronil enthält, geben die Experten an, dass 1.200 „Ameisen- und Kakerlakenmittel“-Packungen erforderlich wären, um die akute Toxizität (für eine Person mit einem Gewicht von 60 kg) zu erreichen.

Das Gutachten gibt auch an, dass der Wert der akzeptablen täglichen Aufnahme für einen Menschen 0,0002 mg/kg beträgt, was bedeutet, dass die akzeptable tägliche Aufnahme von Fipronil für eine Person mit einem durchschnittlichen Gewicht von 60 kg 0,012 mg beträgt. In diesem konkreten Fall, in dem 4,86 g aus einer 5 g „Ameisen- und Kakerlakenmittel“-Packung verwendet wurden, halten die Experten diese Dosis für 202,5-mal höher als die akzeptable tägliche Aufnahme.