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Trump entfacht Handelskrieg: EU kontert mit Vergeltungszöllen

Trump und Ursula von der Leyen
FOTO: EPA-EFE/JIM LO SCALZO/RONALD WITTEK

Trump entfacht neuen Zollstreit mit der EU: Stahl- und Aluminiumimporte im Visier. Brüssel reagiert prompt mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte.

Die jüngsten Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union sind geprägt von den neu eingeführten Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte durch US-Präsident Donald Trump. Diese Maßnahme, die am Mittwoch in Kraft trat, betrifft auch Waren aus der EU, die zuvor von den Zöllen ausgenommen waren. Die EU-Kommission reagierte umgehend und kündigte an, ab April Vergeltungszölle auf US-Produkte wie Whiskey, Motorräder und Boote zu erheben.

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Trumps nationale Sicherheit

Trumps Begründung für die Zölle liegt in der nationalen Sicherheit, die er durch übermäßige Importe von Stahl und Aluminium gefährdet sieht. Zudem beschuldigt er China, den Markt mit billigem Metall zu überschwemmen. Daten zeigen, dass etwa ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls und über 40 Prozent des Aluminiums importiert werden. Kanada, Brasilien und Mexiko sind dabei die Hauptlieferanten von Stahl, während das meiste Aluminium aus Kanada stammt.

Erhöhte Zölle auf Kanada

Besonders bemerkenswert ist Trumps Ankündigung, die Zölle auf kanadische Stahl- und Aluminiumimporte auf insgesamt 50 Prozent zu erhöhen. Dies war eine Reaktion auf Kanadas geplante Strompreiserhöhung für die USA. Nachdem Ontario die Erhöhung aussetzte, reduzierte das Weiße Haus die Zölle wieder auf 25 Prozent. Vergangene Woche hatte Trump bereits pauschale Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko verhängt, mit einem Aufschub für bestimmte Produkte unter dem USMCA-Abkommen. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen sind für die betroffenen Unternehmen noch unklar, was zu Unsicherheiten führt.

Trumps erster Amtszeit

Für die EU sind die USA ein zentraler Absatzmarkt, da etwa 10 Prozent der Stahl- und 15 Prozent der Aluminiumexporte dorthin gehen. Die neuen Zölle erinnern an frühere Konflikte zwischen der EU und den USA während Trumps erster Amtszeit. Damals hatte die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Jeans und Whiskey reagiert. Ein Abkommen während der Amtszeit von Joe Biden hatte die Spannungen zwischenzeitlich entschärft.

Strafmaßnahmen

Mit den aktuellen Zöllen hat Trump erstmals in seiner zweiten Amtszeit Strafmaßnahmen eingeführt, die die EU direkt betreffen. Ein umfassenderer Zoll-Rundumschlag gegen europäische Partner ist für den 2. April geplant. Trump plant sogenannte wechselseitige Zölle, um das Handelsungleichgewicht zu korrigieren und wirft der EU vor, die USA unfair zu behandeln. Weitere Handelshemmnisse wie Mehrwertsteuer, staatliche Subventionen und Vorschriften stehen ebenfalls im Fokus des Weißen Hauses.

Weitere Handelshemmnisse wie Mehrwertsteuer, staatliche Subventionen und Vorschriften stehen ebenfalls im Fokus des Weißen Hauses.