Im Trentino sorgt ein Video für Aufregung. Es zeigt eine Familie, die sich auf gefährliches Terrain wagt: einen Klettersteig in den italienischen Dolomiten auf über 3000 Metern Höhe – und das ohne jegliche Schutzausrüstung.

Riskante Bergtour ohne Sicherung
Der viral gegangene Clip offenbart schockierendes Verhalten der Eltern. Auf dem „Alta via Bepi Zac“-Klettersteig balanciert eine vierköpfige Familie in Alltagskleidung und Straßenschuhen – statt mit Bergschuhen, Helm und Sicherung. Ein zufällig anwesender Wanderer, offenbar besorgt über dieses leichtsinnige Unterfangen, hielt die Szenen fest und verbreitete sie im Internet.
Mit Baby am Arm
Zuerst sieht man Mutter und Tochter, die in Jeans, Pullover und Sneakern den schmalen Felsspalt entlang balancieren. Kurz darauf erscheint der Vater, ebenfalls in Alltagskleidung, der mit einem Baby auf dem Arm den gleichen Steig hinabklettert. Keines der Familienmitglieder wirkt besonders sicher auf den Beinen – verständlich, da sie weder Karabiner, Seile noch Helme tragen.
Kritik und Besorgnis
Schnell entwickelte sich online eine intensive Debatte über die Vernachlässigung der gebotenen Vorsicht beim Bergsteigen. Besonders schockierend: Der Vater klettert mit einem Baby im Arm den Steig hinunter, wobei keines der Familienmitglieder entsprechend gesichert ist.
Walter Cainelli, der Präsident des Trentiner Bergrettungsdienstes sagt gegenüber der „Il Dolomiti“: „Leider wird das Risiko immer mehr unterschätzt“. Er weist darauf hin, dass eine gute Vorbereitung unabdingbar ist, um auf die Gefahren am Berg angemessen vorbereitet zu sein: „Checken Sie die Wettervorhersage, packen Sie Ausrüstung ein für Unvorhergesehenes ein und verstehen Sie ihr eigenes Vorbereitungsniveau.“
Finanzielle Konsequenzen
Die leichtfertige Inkaufnahme von Risiken kann nicht nur gefährlich enden, sondern auch teuer werden. Wer im Trentino unzureichend ausgerüstet in Not gerät und per Hubschrauber gerettet werden muss, sieht sich mit erheblichen Kosten konfrontiert. Diese Maßnahmen belasten die hauptsächlich freiwilligen Rettungsteams zusätzlich und verhindern in manchen Fällen, dass diese rechtzeitig bei lebensbedrohlichen Einsätzen eingreifen können.
Gesunder Menschenverstand und Verantwortung
Das abschreckende Beispiel dieser Familie zeigt deutlich, wie wichtig es ist, Verantwortung für die eigene Sicherheit und die der Mitwanderer zu übernehmen, nicht zuletzt, um unnötige Rettungseinsätze zu vermeiden. Das Bergsteigen erfordert Respekt vor der Natur und ihren Gefahren sowie eine angemessene Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Cainelli betont: „Man sollte keine Angst oder Scham haben, umzudrehen und zurückzukehren. Es ist einfach gesunder Menschenverstand.“
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