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Ungesicherte Blumentöpfe: Frau kämpft für mehr Sicherheit in Mariahilf

Symbolfoto. FOTO: iStock/v_zaitsev
Symbolfoto. FOTO: iStock/v_zaitsev

Eine Mieterin setzte sich erfolgreich für einen Schutz gegen herunterfallende Blumentöpfe ein, um Passanten zu schützen. Dank ihrer Initiative und mit Hilfe von Wiener Wohnen wurde die Gefahr schließlich gebannt.

Im 6. Wiener Gemeindebezirk war die Sicherheit von Passanten lange Zeit gefährdet. Mehrere ungesicherte Blumentöpfe auf den Fensterbrettern im 4. Stock eines Wohnhauses waren das Problem. Die Töpfe waren schwer, wie der betreffende Mieter (Name der Redaktion bekannt) immer wieder betonte, und laut seiner Aussage könnten sie nicht herunterfallen. Doch genau darin lag die Gefahr. Denn wenn ein solcher schwerer Blumentopf doch von einem Fensterbrett stürzt, kann er schwere Verletzungen verursachen. Im schlimmsten Fall könnte er sogar zu tödlichen Verletzungen führen, wenn er einem Passanten auf den Kopf trifft.

FOTO: KOSMO
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Kinder in Gefahr

Besonders alarmierend war, dass der betreffende Wohnblock sich in der Nähe eines Kindergartens und eines Gymnasiums befand. Täglich gingen Kinder und Schüler an dem Gebäude vorbei, ohne zu wissen, dass sie möglicherweise durch einen herunterfallenden Blumentopf gefährdet wurden. In solchen Fällen steht die Haftungsfrage im Raum: Wer ist verantwortlich, wenn es zu einem Unfall kommt? Laut einem Artikel von Die Presse und der Rechtsberatung der Kanzlei Nemetschke Huber Koloseus ist der Wohnungsinhaber haftbar, wenn durch herabfallende Gegenstände Schaden entsteht. Das bedeutet, dass der Mieter im Falle eines Unfalls mit einem Blumentopf haftbar gemacht werden könnte. Und das unabhängig von einem Verschulden.

Durchhaltevermögen für Sicherheit

Seit Juni 2023 setzte sich eine Bewohnerin (Name der Redaktion bekannt) eines benachbarten Hauses unermüdlich dafür ein, dass ein Schutz für die gefährdeten Passanten installiert wird. Nachdem sie Wiener Wohnen mehrfach auf die Gefahr durch ungesicherte Blumentöpfe hingewiesen hatte, reagierte die Hausverwaltung zunächst mit Aufforderungen an die Mieter, die Pflanztöpfe zu sichern oder zu entfernen.

Trotz weiterer Kontrollen und einer erneuten Feststellung des Problems während einer Mieter*innenversammlung im Oktober 2024 blieb die Situation unverändert. Nach langen Diskussionen sowie zahlreichen E-Mails und Anrufen zahlte sich die Hartnäckigkeit der Mieterin schließlich aus. Nach eineinhalb Jahren – am 11. Dezember 2024 – wurde ein Schutz installiert, der die Sicherheit der Passanten gewährleistet. Wiener Wohnen zeigte in diesem Fall große Kooperationsbereitschaft und unterstützte die Bewohnerin aktiv bei der Lösung des Problems.

FOTO: KOSMO
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