Start News Chronik
Skandalurteil

Vater missbrauchte Tochter jahrelang – Fünf Monate Gefängnis

(FOTO: iStock/Jacob Wackerhausen/Dima Berlin)
(FOTO: iStock/Jacob Wackerhausen/Dima Berlin)

In einem erschütternden Fall häuslicher Gewalt wurde ein Wiener Familienvater zu einer Haftstrafe verurteilt wegen wiederholten sexuellen Missbrauchs seiner Tochter. Das Gericht sprach den 45-Jährigen schuldig, sich in einer Reihe von Vorfällen an seiner ältesten Tochter vergangen zu haben.

Alle drei Kinder abgenommen

Der familiäre Hintergrund dieses Falles ist so bedrückend wie die Straftaten selbst. Die Familie, bestehend aus drei Kindern, lebte in Döbling, einem Bezirk in Wien. Die betroffene Tochter, damals 14 Jahre alt, wurde im April 2021 von ihrer Pflegefamilie zurück zu ihren leiblichen Eltern gebracht. Einige Monate später, im August, begannen die sexuellen Übergriffe des Vaters, die „zumindest wöchentlich“ und ohne Gewaltanwendung, bis September 2023, andauerten.

Details zur Anklage

Während der Verhandlung räumte der Angeklagte nur zwei Übergriffe ein. Seine Tochter gab jedoch detaillierte Schilderungen zu den sexuellen Handlungen. In einem Dialog mit der Richterin schilderte er sogar seine frühere Absicht, sich selbst anzuzeigen: „Ich hätte es nicht zulassen sollen“. Dies sei jedoch durch die Tochter verhindert worden, mit der Begründung, „wir sollen neu anfangen und wieder eine Familie sein“. Die Mutter, die bereits seit August 2021 von dem Inzest wusste, habe aber den Mann laut seiner Aussage, nicht mehr mit der Tochter alleine gelassen. Sie unternahm aber auch nichts dagegen.

Sohn erfuhr in Haft von Übergriffen

Die sexuellen Übergriffe kamen schließlich durch eine Anzeige des Sohnes ans Licht, der zu diesem Zeitpunkt eine Strafhaft abzusitzen hatte. Er hatte von einem Bekannten des Vaters, von dessen „Verhältnis“ erfahren. Die Schwester, das Opfer, bestätigte während eines Gefängnisbesuchs die Taten des Vaters.

Freundin belästigt?

Darüber hinaus wurde der Vater für schuldig befunden, seine Tochter im Februar 2024 körperlich angegriffen zu haben. Eine Anklage wegen sexueller Belästigung einer Freundin des Mädchens wurde jedoch nicht weiterverfolgt, da die Zeugin nicht vor Gericht erschien.

Der 45-Jährige wurde zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilt, fünf Monate davon muss er im Gefängnis absitzen. Die Mutter des Mädchens, die von den Taten ihres Mannes wusste, wurde der Beitragstäterschaft angeklagt, jedoch freigesprochen. Das Urteil ist rechtskräftig.