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Familientragödie

Vater tötet Mutter vor Kindern: Tipps für Waffenkauf von Youtube

(FOTO: iStock/Bjoern Wylezich)
(FOTO: iStock/Bjoern Wylezich)

Strasshof an der Nordbahn wurde von einer Familientragödie erschüttert, die nun vor Gericht verhandelt wird. Ein 35-jähriger Mann steht unter dem Vorwurf, die Mutter seiner vier Kinder ermordet zu haben. Ein erdrückendes Gewaltverbrechen, das nicht nur eine Gemeinde, sondern auch eine Familie in ihren Grundfesten erschüttert hat.

Die Beweislage ist schwerwiegend: Ermin B., der Schwede mit bosnischen Wurzeln, wird beschuldigt, seine Ex-Partnerin (33) im Beisein ihrer Kinder kaltblütig erschossen zu haben. Das grausame Ereignis, welches sich am 21. Oktober letzten Jahres abspielte, endete mit einem tödlichen Kopfschuss und hinterließ drei Kinder als Augenzeugen einer entsetzlichen Tat.

Die Anklage erscheint lückenlos, die Details der Tat nachzeichnend. Star-Anwältin Astrid Wagner steht dem Angeklagten bei und versucht, die Tragweite seines Handelns in einem anderen Licht darzustellen – als verzweifelte Tat eines Vaters in einer psychischen Ausnahmesituation.

YouTube-Tipps

Ermin B.’s Vorbereitungen für den Mord umfassen Recherchen im Internet: Über YouTube soll er sich über den Kauf von Pistolen informiert haben. Mit dieser Info, trat er den Weg zum Wiener Prater an, wo er von illegalen Händlern eine unregistrierte FEG-Pistole, Kaliber 9 mm Browning, für 700 Euro erwarb – eine Entscheidung mit fatalen Folgen.

Fragwürdige Verteidigung

Die Verteidigung unter Astrid Wagner betont das tiefe Bedauern ihres Mandanten und verweist auf die psychische Belastung, die er durch die Trennung und das darauf folgende, polizeilich ausgesprochene Betretungs- und Annäherungsverbot erlitten habe. Doch die Vorwürfe sind gravierend, nicht zuletzt aufgrund einer früheren Gewalttat im Sommer des Vorjahres, im Zuge derer Ermin B. bereits mit Drohungen auffiel.

Lebenslang?

Die forensische Begutachtung bescheinigt dem Angeklagten Zurechnungsfähigkeit. Dies könnte das Strafmaß auf eine lebenslange Haft erhöhen. Die Kinder des Angeklagten, deren Namen er sich auf den Körper tätowieren ließ, werden ihren Vater wohl für eine lange Zeit nicht sehen können. In dieser Tragödie scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen, doch der Fall hinterlässt bereits jetzt spürbare Narben in den Leben aller Beteiligten und der Gemeinschaft, die nun nach Antworten sucht. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.