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ELEKTRONISCHER BUTLER

Verbraucherschutz warnt: Befehle an Siri, Alexa & Co. führen zu gefährlichen Lauschangriffen!

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FOTO: iStockphoto

„Siri“, „Alexa“, „Google Assistent“ und „Cortana“ – diese Wörter benutzen viele Österreicher in ihren eigenen vier Wänden, in der Arbeit oder im Auto. Damit wird einem im Alltag geholfen und die Geräte sind gefällig und klug – aber auch gefährlich!

Die Assistenten spielen uns unsere Lieblingslieder ab, beantworten alltägliche Fragen, erinnern an Termine oder steuern technische Funktionen zu Hause. Wie der Verbraucherschutz der Arbeiterkammer (AK) in ihrer aktuellen Untersuchung resümiert, hat dieser Komfort seinen Preis. Damit entstehen sehr genaue Profile jedes Haushalts und der einzelnen Mitglieder.

Etwa ein Viertel der österreichischen Haushalte erteilen den smarten Geräte Befehle und drei von vier Jugendlichen benutzten diese Assistenten. Vor allem warnt man vor den Konsequenzen für unbedarfte Kinder und Jugendliche.

Datenschutz wird ignoriert

Die Studie zeigt auch auf, dass das Ausmaß der gesammelten Daten meist unbekannt sei. Bei der Verwendung des smarten Gadgets wird der Datenschutz mehr oder weniger ignoriert. Weil sich die Unternehmenssitze von „Apple“, „Amazon“, „Google“ und „Microsoft“ im Ausland befinden, sind Auskünfte über gesammelte Daten der User schwer zu erhalten.

Siri und Co. sammeln auf diese Weise fast unbemerkt Informationen aus dem Privat- und Geschäftsleben der Konsumenten. Die Sprachprofile und Standortdaten können viel verraten. Im Lebensmittelpunkt werden potenziell alle Familienmitglieder und Besucher belauscht und ihre Daten gesammelt und bearbeitet.

Die Qualität sowie Objektivität der Antworten werden zudem nicht kontrolliert. Die Frage steht im Raum, ob die virtuellen Butler nicht mehr ihrem Hersteller als ihrem Besitzer dienen. Was auch laut der Studie problematisch sein kann sind die Auswirkungen auf Weltbild, Verhalten und Kommunikation durch die Interaktion mit diesen Geräten. Die harmlose, weibliche Stimme „entlocke“ den Usern wertvolle Informationen.

Ende 2018 berichtete das deutsche Magazin „c’t“ von rund 1.700 „Alexa“-Sprachaufzeichnungen, die in die Hände eines Unbefugten gelangten. Ein „Amazon.de“-Kunde hatte um Auskunft der über ihn gespeicherten Daten nach DSGVO gebeten. Nach zwei Monaten bekam der User ein ZIP-Archiv mit rund 50 Dateien, die auf seine Person bezogen waren. Dazu bekam er wegen eines Fehlers zusätzlich 1.700 Dateien von anderen Benutzern, meistens intime Aufnahmen aus Wohn- und Schlafzimmern.