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Imam

Verfassungsschutz: Razzia in Wohnung von Hassprediger

(FOTO: iStock/Spitzt-Foto)
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In der österreichischen Hauptstadt Wien rückte kürzlich ein Imam aus Meidling ins Rampenlicht der Behörden. El S., der in einer Moschee predigte, die sich als „Verein zur Integration von Muslimen“ positioniert, steht nun unter Verdacht der Volksverhetzung. Die Brisanz seiner Predigten und Facebook-Postings zog die Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes auf sich, der in der Folge eine Hausdurchsuchung in seiner Wohnung durchführte.

El S., der aus Ägypten stammt, fiel bereits zuvor durch seine Social-Media-Präsenz auf. In seinen Postings offenbarte er eine erschreckende Feindseligkeit gegenüber Juden. Ein besonders verstörendes Zitat lautet: “Oh Allah, besiege die Juden und unterstütze die Mujaheddin, die für Allah in Palästina kämpfen. Mord fließt in ihren Adern, das sind die Juden! Ein abscheuliches Volk, Verbrecher, blutrünstige Menschen… Sie verstehen nur die Sprache von Blut und Mord. Allah, lass keinen von denen am Leben.”

Razzia in Privatwohnung

Die Wiener Staatsanwaltschaft nahm den Fall auf und kam zu dem Schluss, dass ein dringender Verdacht der Volksverhetzung vorliegt. Daraufhin wurde der Staatsschutz aktiv und führte eine Razzia in der Privatwohnung des Imams durch, um weitere Beweise zu sichern.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft IGGÖ reagierte schnell auf die Vorwürfe und lud den Imam zu einem Gespräch ein. In einer Erklärung verurteilte die IGGÖ die auf Facebook aufgetauchten Postings als „inakzeptable Reaktion auf den aktuellen Nahostkonflikt“. Nach dem Gespräch zog sich El S. aus der Öffentlichkeit zurück.

Verbot gefordert

Die Vorwürfe gegen den Imam zogen auch die Aufmerksamkeit des Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, auf sich. Deutsch forderte, dass der Imam „nie wieder in österreichischen Moscheen predigen“ solle.

Die Untersuchungen gegen den Imam laufen weiter. Der Fall wirft Fragen zur Rolle von Religionsführern in der Gesellschaft und zur Bedeutung von Integration und Toleranz auf.