Angestellte des größten Versandhauses gehen in den Protest und möchten sich so Gehör verschaffen.
Hunderte Mitarbeiter möchten sich in den kommenden Tagen krankmelden, um so mehr auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Der stille Protest ist ein Hilferuf bezüglich Hygienemaßnahmen während der Pandemie und soll die Chefetage aufrütteln, so berichtete der britische „Guardian“ am Dienstag.
Gemeinsam mit der US-Arbeitsrechtsinitiative United for Respect möchten Arbeiter des Onlinegiganten Amazon möchten sie ihre Frustration aufzeigen und die Einhaltung der empfohlenen CoV-Hygienestandards einfordern. Das Unternehmen weigert sich regelmäßige Temperaturmessungen an Mitarbeitern vorzunehmen und ihnen bezahlten Krankenstand zur Verfügung zu stellen.
„Wir sind nicht wichtig für sie – sie sehen uns nur als Nummer und zu erfüllende Quoten und schützen unsere Gesundheit nicht“, so Camp weiter gegenüber dem „Guardian“, so der Vertreter der Amazon-Belegschaft aus dem Versandlager in Romulus im US-Bundesstaat Michigan gegenüber dem „Guardian“.
„Auch wenn es vielen nicht gefällt und es Handelsexperten schon fast nicht auszusprechen wagen: Schon jetzt ist Amazon systemrelevant“, erklärt Ökonom und Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein der „Welt“. Die Marktmacht des Konzerns sei in der Krise stark gestiegen und würde auch weiterhin zunehmen.
In Frankreich wurde bereits vergangene Woche entschieden, dass die Mitarbeiter in den Logistikzentren nicht ausreichend gegen das Virus geschützt seien. Der Richter entschied daher, dass sich das Versandhaus auf Bestellungen von Nahrungsmitteln sowie Hygiene- und Medizinartikeln beschränken müsse, bis die Schutzmaßnahmen verbessert wurden. Da dem Unternehmen eine Strafe von einer Million Euro droht, wurde das Zentrum vorrübergehend geschlossen.
Auch in Österreich verzeichnete das Unternehmen einen starken Anstieg und beschloss seine Priorität auf Lebensmittel, Gesundheits- und Körperpflegeprodukte und Artikel, die für die Arbeit von zu Hause benötigt werden zu legen. Sonstige Ware würde daher mit Verspätung geliefert werden. Das betrifft sowohl normale als auch Prime-Kunden.
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