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Studie

Viertel der Arbeitnehmer plant Jobwechsel trotz Wirtschaftslage

(FOTO: iStock/pcess609)
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Die weltweite Arbeitnehmerresignation steigt angesichts der abflauenden Wirtschaft, während gestresste, finanziell belastete und junge Beschäftigte verstärkt nach einem Jobwechsel suchen.

Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der „Hopes and Fears Global Workforce Survey 2023“ von PwC zeigen, dass trotz der weltweit abflauenden Wirtschaft eine große Resignation unter den Arbeitnehmern herrscht. Mehr als ein Viertel (26%) der weltweit Beschäftigten plant innerhalb der nächsten zwölf Monate den Arbeitgeber zu wechseln, im Vergleich zu 19% im Vorjahr. Besonders gestresste (44%), finanziell belastete (38%) und junge Arbeitnehmer (35%) zeigen das größte Interesse an einem Jobwechsel.

Weniger als die Hälfte (47%) der jungen Arbeitnehmer empfindet ihre Arbeit als erfüllend und kann bei der Arbeit sie selbst sein (51%). Die wirtschaftliche Abkühlung und die steigenden Lebenshaltungskosten beeinflussen die Arbeitnehmer stark, wobei der Anteil der Beschäftigten weltweit, die am Monatsende Geld übrig haben, von 47% im Vorjahr auf 38% gesunken ist. Der wirtschaftliche Druck treibt auch die Forderungen nach höherem Lohn in die Höhe: Der Anteil der Arbeitnehmer, die eine Gehaltsverhandlung planen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 35% auf 42% gestiegen.

(FOTO: PwC Österreich)
(FOTO: PwC Österreich)

Nicole Prieller, Workforce Transformation Lead bei PwC Österreich, erläutert die Bedeutung von Leadership und dem Verständnis der Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen in der aktuellen Wirtschaftslage: „Wir sehen, dass es mehr denn je auf das Leadership ankommt, um Talente zu halten. Führungskräfte müssen heute auf ihre Mitarbeiter:innen hören, wenn sie eine zukunftsfähige Belegschaft für morgen schaffen wollen. Dazu gehört auch, die Wünsche und Bedürfnisse, die es aktuell aufgrund der prekären Wirtschaftslage gibt, zu verstehen und darauf zu regieren.“

KI soll sich positiv auswirken

Mehr als die Hälfte (52%) der Arbeitnehmer weltweit erwartet, dass sich die KI in den nächsten fünf Jahren positiv auf ihre Karriere auswirken wird. In Bezug auf KI zeigen sich deutliche Unterschiede in der Einstellung, die von der finanziellen Situation, den persönlichen Qualifikationen und demografischen Faktoren abhängen. Beschäftigte, die pessimistisch eingestellt sind, sind mehr als doppelt so oft bereit, innerhalb der nächsten zwölf Monate den Job zu wechseln.

Teilzeitboom in Österreich: Handlungsbedarf für Vollzeitstellen

Expertin Nicole Prieller betont die Notwendigkeit für CEOs, ihr Unternehmen ständig neu zu erfinden und bestehende Talente zu erkennen und weiterzubilden, um Herausforderungen zu bewältigen: „CEOs wissen, dass sie ihr Unternehmen immer wieder neu erfinden müssen, um die nächste Herausforderung zu bestehen – denn ohne Transformation werden die Arbeitgeber die aktuellen Herausforderungen nicht bewältigen. Dabei dürfen Führungskräfte nicht immer der gleichen Gruppe von Fachkräften hinterherlaufen, sondern müssen bestehende Talente erkennen und im Unternehmen weiterbilden. Auch beim Einstellungsprozess dürfen sie die Menschen nicht nur auf der Grundlage ihrer aktuellen Qualifikationen beurteilen, sondern auch auf der Grundlage dessen, was sie in Zukunft leisten können.“

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.