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ZWEIFELHAFT

Vorwürfe gegen Drosten: Corona-Virus doch im Labor erzeugt?

(FOTOS: iStock/(FOTO: Screenshot/OrfTvThek/ZIB2/24.4.2020)

Christian Drosten, dem Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, wurde von Physiker Roland Wiesendanger vorgeworfen, er hätte versucht, den möglichen Ursprung des menschengemachten Corona-Virus im Labor zu vertuschen.  

In einem Interview mit der NZZ hatte Wiesendanger behauptet, dass Drosten „Politik und Medien in die Irre geführt“ hätte. Im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ wehrte sich Drosten gegen die Vorwürfe des Physiker-Kollegen und ging auf diese ein. „Man kann in allen öffentlichen Äußerungen von mir sehen, dass ich immer offen war für beide Möglichkeiten“, so der Star-Virologe.

Wie die „Bild“ zusammenfasste, hatte sich Drosten tatsächlich aktiv gegen die Verbreitung von „Labor-Theorien“ eingesetzt. So unterschrieb er einen offenen Brief, in dem geschrieben stand: „Wir stehen zusammen, um Verschwörungstheorien, die darauf hindeuten, dass COVID-19 keinen natürlichen Ursprung hat, entschieden zu verurteilen.“ Der Charite-Experte erklärte dies damit, dass er lediglich gegen das Verbreiten von Falschinformationen in den sozialen Medien vorgehen wollte. Er würde einen menschengemachten Virus-Ursprung jedoch nicht kategorisch ausschließen.

Konsens fehlt
Fest steht, dass es keinen kompletten Konsens unter Wissenschaftlern darüber gibt, wie das Sars-CoV-2-Virus entstanden ist, auch wenn viele Drostens Meinung teilen. Manche Virologen, so beispielsweise der amerikanische Nobelpreisträger und Virologe David Baltimore, sahen eher einen natürlichen Ursprung als unwahrscheinlich an, so die „Bild“.