Start Politik
SERBIEN

Vučić schenkt allen 500 Euro, die nicht bei Protesten waren

(Foto: screeshot)

Schon während der ersten Welle der Corona-Krise sorgte der serbische Staatspräsident mit einem Zuckerl für seine Bürgerinnen und Bürger für Aufsehen.

Jeder serbische Staatsbürger bekam 100 Euro vom Staat als Unterstützung, was angesichts eines Durchschnittsgehalts in Serbien eine gute Finanzspritze für viele war. Jetzt legt er angesichts der Proteste gegen die Corona-Politik seiner Regierung, die in letzter Zeit völlig aus dem Ruder geraten sind und in Strassenkrawallen endeten, einen drauf: Er verspricht allen, die nachweislich nicht bei den Protesten waren, eine finanzielle Unterstützung von 500 Euro.

„Serbisches Leben gerettet“
„Die Proteste in Belgrad sind zu einer Vandalismus-Parade geworden, abgesehen davon, dass kein Mindestabstand eingehalten wird und so viele serbische Leben in Gefahr gebracht werden. Es ist Zeit diejenigen zu belohnen, die sich an die Regeln halten und die gezeigt haben, wie man serbisches Leben rettet. Jeder, der nachweisen kann, dass er oder sie nicht auf den Protesten war bzw. auch nicht auf den Videoaufnahmen zu finden ist, kriegt jetzt vom Staat 500 Euro“, erklärte Vučić stolz im Interview in den Abendnachrichten des staatlichen Fernsehsenders RTS.

Huawei-Lügendetektor
Im Zweifelsfall, wenn man keine Zeitbestätigung oder Zeugenaussagen vorlegen kann, die eine Abwesenheit bei den Demonstrationen beweisen, entscheidet ein Lügendetektor-Gerät. Diesen haben nun Polizeistationen in 20 serbischen Städten bekommen und es wird ab morgen auch die ersten Tests geben. Es handelt sich bei dem von Huawei produzierten Gerät um ein Geschenk der chinesischen Regierung.

Knez Mihajlova wird Strasse des Xi Jinping
„Unsere chinesischen Brüder haben uns wieder etwas geschickt. Ich weiß gar nicht, wie wir ihnen danken sollen“, sagte Vučić in den Abendnachrichten des serbischen Fernsehens. Mittlerweile wurde von seiner „Serbischen Fortschrittspartei“ im Stadtparlament von Belgrad ein Antrag eingebracht, der die Umbenennung einer der zentralsten und wichtigsten Straßen Belgrads vorsieht – der Knez Mihajlova (Fürst-Mihajlo-Straße). Diese soll in Zukunft den Namen des chinesischen Machthabers Xi Jingping tragen.

Das sorgt nicht nur für Zustimmung, sondern für Kritik. Doch der serbische Staatspräsident hat auch da eine Antwort parat: „Das ist das Mindeste was wir tun können. Ohne China wären tausende von Serben bei der ersten Welle schon gestorben. Dass sich da jemand aufregt, zeigt, von welchem Charakter die ganze Opposition geprägt ist. Also, die Opposition die es noch überhaupt gibt im Land“, so Vučić.

* Achtung: Diese Meldung hat satirischen Charakter *