Start Balkan
EU-SANKTIONEN

Vucic wütend: „Kroatien mach seit 1941 nur seinen Job!“

ALEKSANDAR_VUCIC
(FOTO: iStock/Martin Divisek)

Kroatien habe sich selbst damit gebrüstet, dass es dafür gesorgt habe, dass der Weltbalkan von den EU-Sanktionen gegen die Einfuhr von russischem Erdöl nicht ausgenommen wird, erklärte der serbische Präsident Aleksandar Vucic beim Gipfeltreffen am Donnerstag in Prag. Damit mache die kroatische Regierung in Zagreb nur ihren Job, dem sie „seit 1941 bis heute“ nachgehe, so Vucic.

Vucic erinnerte an die Forderung Serbiens, eine Ausnahme vom EU-Einfuhrverbot für russisches Erdöl für die Länder des Westbalkans vorzusehen, welche im ursprünglichen Entscheidungsentwurf der EU enthalten war, doch dann hätten sich „unsere Nachbarn selbst dafür gelobt, dass sie dies verhindert haben“.

„Bestimmte EU-Mitgliedsländer sind vom Einfuhrverbot für russisches Erdöl ausgenommen, z.B. Bulgarien und Ungarn. Serbien fällt darunter. Damit hat Kroatien nur seinen Job getan, den es seit Jahrzehnten macht“, erklärte Vucic im Vorfeld des Treffens der Staats- und Regierungschefs in Prag. Dabei beschuldigte Vucic die kroatischen Medien, seine vermeintliche Aussage, dass Zagreb für das Einfuhrverbot verantwortlich sei, frei erfunden zu haben.

„Ich wiederhole, Kroatien hat nur seinen Job getan, den macht es seit 1941 bis heute. Kroatien macht nur seinen Job, das ist nur eine Fortsetzung dessen, was es seit 70, 80 Jahren macht. Ich beschuldige niemanden“, erklärte der serbische Präsident in einer Diskussion mit kroatischen Journalisten.

Auf den Einwand kroatischer Medien, dass Titelseiten serbischer Boulevardzeitungen das heutige Kroatien mit dem faschistischen „Unabhängigen Staat Kroatien“ verglichen, erklärte Vucic: „Ich besitze keine Titelblätter. Reden wir hier über mich oder über serbische Medien? Ihr habt euch mit eurem ‚Erfolg‘ in euren Medien gebrüstet, wir gratulieren euch nur dazu“.

Die Frage der Journalisten, warum er die Schuld bei Kroatien orte, obwohl es doch Serbien sei, dass Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine verweigere, beantwortete Vucic damit, dass Zagreb nicht die Politik Belgrads zu bestimmen habe.

„Belgrads Politik wird von Bürgern Serbiens über ihre gewählten Vertreter bestimmt, und zwar gegen alle die glauben, dass sie Serbien ihren Willen aufzwängen können“, erklärte Vucic. Er sei stolz, dass Serbien ein freiheitsliebendes Land sei, das seine Entscheidungen selbst treffe, ergänzte der serbische Präsident.