Start News Panorama
Kriminalität

Waffenverbotszone am Reumannplatz: Integrationskurse für Asylanten in Favoriten

(FOTO: ikimedia/Gugerell/iStock/shironosov)
(FOTO: ikimedia/Gugerell/iStock/shironosov)

In Wien-Favoriten reagiert man auf jüngste Gewaltvorfälle mit einer Waffenverbotszone um den Reumannplatz. Mit erweiterten Befugnissen für die Polizei sollen Personen auf Waffen durchsucht werden. Doch neben der Sicherheit stellt der Zustrom junger Migranten eine neue Herausforderung für den Bezirk dar.

In Wien-Favoriten wird als Reaktion auf jüngste Gewaltvorfälle eine Waffenverbotszone um den Reumannplatz errichtet, wie KOSMO mehrfach berichtete. Dieser Schritt, so betont Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), dient der erhöhten öffentlichen Sicherheit. Ähnliche Zonen am Praterstern und Donaukanal dienten als Vorbild für diese Maßnahme.

Die Landespolizeidirektion Wien wird die Verordnung bald umsetzen. Dadurch erhält die Polizei erweiterte Befugnisse, wie das Durchsuchen von Personen nach Waffen. Bei Funden drohen Verwaltungsstrafen, außer es liegt eine Berufsausübung oder Genehmigung vor.

Integrationskurse in Favoriten

Eine besondere Herausforderung in Favoriten sind die Integrationskurse für Migranten und Asylanten. Ein Leserbrief an die KOSMO-Redaktion beschreibt den starken Andrang junger Migranten in den Straßenbahnen Richtung Westbahnhof. „Zwischen 11:30 und 15:00 Uhr ist die 6er und 11 Straßenbahn Richtung Westbahnhof so voll wie eine Sardinendose. Und es steigen zu 90% junge Migranten aus die von ihren Kursen 1-2 Stationen entfernt kommen.„, beschreibt eine KOSMO-Leserin. Viele von ihnen suchen anschließend im 10. Bezirk nach Arbeit und Wohnungen. Dieser Zustrom von Personen, die häufig mit begrenzten Ressourcen und Sprachkenntnissen ankommen, stellt eine Belastung für das Viertel dar.

Keine Unterstützungsstrukturen

Der Bezirk, der ohnehin schon mit sozialen Herausforderungen konfrontiert ist, muss nun auch die Integration dieser neuen Bewohner bewältigen. Es fehlt an ausreichenden Unterstützungsstrukturen und Ressourcen, um den Migranten und Asylanten eine reibungslose Eingliederung zu ermöglichen. Die Folgen sind nicht nur in den Straßenbahnen spürbar, sondern auch in der Suche nach bezahlbarem Wohnraum und Arbeitsplätzen.

Spannungsfeld Reumannplatz

Einige Bewohner (Namen der Redaktion bekannt) äußern Besorgnis über die zunehmende Konzentration von Migranten im 10. Bezirk. Sie sehen darin nicht nur eine potenzielle Belastung für die soziale Infrastruktur, sondern auch für die Sicherheit im Viertel. Die Stadtverwaltung steht vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der neuen Bewohner als auch die der bereits ansässigen Bevölkerung berücksichtigen. In diesem Spannungsfeld zwischen Integration und den daraus resultierenden Herausforderungen muss ein ausgewogener Ansatz gefunden werden.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.