Zum Jahreswechsel erheben viele Menschen ihre Gläser und rufen „Prosit“ oder „Prosit Neujahr!“. Doch warum ist dieser Ausruf gerade zu Silvester so verbreitet, während er im restlichen Jahr kaum auftaucht? Ein genauerer Blick auf die Ursprünge des Begriffs „Prosit“ bietet Aufschluss.
„Prosit“ ist ein beliebter Ausruf, der traditionell zu Silvester und bei Feierlichkeiten verwendet wird, um gute Wünsche auszudrücken. Der Begriff hat seinen Ursprung im Lateinischen und fand seinen Weg über die Studentensprache in den allgemeinen Gebrauch, wobei er heute vor allem mit Geselligkeit und Festlichkeit assoziiert wird.
Historischer Hintergrund
Der Ausruf „Prosit“ geht auf das lateinische Verb „prodesse“ zurück, was „nützen“ oder „zuträglich sein“ bedeutet. In der konjugierten 3. Person Singular im Konjunktiv („prosit“) handelt es sich um eine Wunschformel und bedeutet sinngemäß „es nütze“. Ursprünglich fand er seinen Weg über die Studentensprache in die allgemeine Alltagssprache, wobei die Kurzform „Prost“ umgangssprachlich gebräuchlich wurde. Im Kontext von Feierlichkeiten wünscht man dem Gegenüber auf diese Weise symbolisch Gutes.
Verwendung und kulturelle Relevanz
Besonders in Bierzelten ist „Prosit“ populär, jedoch mit einer Betonung auf der ersten Silbe und einem langen „o“. Das bekannte Trinklied „Ein Prosit der Gemütlichkeit“, verfasst von dem deutschen Journalisten Georg Kunoth, wurde durch den Münchner Gastronomen Georg Lang im Jahr 1898 populär gemacht. Es gehört seitdem zu den meistgespielten Liedern auf dem Oktoberfest.
Im Alltag fand „Prost“ diverse kreative Verwendungen. Man hat es etwa zu „Prösterchen“ verniedlicht und zu „Prostata“ verballhornt. Ironische Anwendungen, wie „Prost Mahlzeit“, drücken oft Resignation oder Skepsis aus.
Wo „Prost“ keine gute Idee ist!
Wer in Rumänien das Glas hebt, sollte beachten, dass „Prost“ dort „Trottel“ bedeutet. Ein passenderer Trinkspruch wäre „noroc“, das „Zum Wohl!“ bedeutet und den festlichen Anlass besser wiedergibt.
In Ungarn ist „Prost“ ebenfalls keine gute Wahl, da es wenig Bedeutung hat. Stattdessen sagt man „Egészségedre“, was ebenfalls „Zum Wohl!“ bedeutet.
In Italien ist es üblich, mit „Cin cin!“ anzustoßen. „Prost“ ist hier nicht weit verbreitet und könnte missverstanden werden.
In Japan wird statt „Prost“ häufig „Kanpai!“ gerufen. „Prost“ hat hier keine Bedeutung und könnte als unhöflich wahrgenommen werden, wenn es in einem formellen Kontext verwendet wird.
In Schweden wird nicht „Prosit“, sondern der Trinkspruch „Skål!“ verwendet. „Prosit“ könnte hier fehl am Platz wirken.
In Spanien sagt man zum Anstoßen „Salud“, was „Gesundheit“ bedeutet. „Prosit“ ist nicht gebräuchlich und könnte unverständlich sein.
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