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SCHULSTART MIT CORONA-AMPEL

Wie soll das Ampelsystem in der Schule funktionieren?

Symbolbilder (FOTOS: iStockphotos)

Der Schulbeginn rückt näher und soll laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) weitgehend „als normaler Regelbetrieb“ über die Bühne gehen. Für einen geregelteren Ablauf soll es eine Corona-Ampel geben. Diese sorgt jedoch bereits jetzt für einige Fragen.

Der Bildungsminister verspricht, es werde  keine flächendeckenden Schulschließungen oder Maskenpflicht im Unterricht geben. Allerdings werde es je nach der von den Gesundheitsbehörden verhängten „Ampelstufe“ einer Region unterschiedliche Verschärfungen in den Schulen geben (KOSMO berichtete). Wir haben die wichtigsten Maßnahmen nach Ampelstufen für euch zusammengefasst:

Cov-Ampel an Schulen
Geplante Maßnahmen nach Warnstufe
 
GRÜN – Normalbetrieb mit Hygienevorkehrungen
Steht die Ampel auf „grün“, soll es an den Schulen weitestgehend Normalbetrieb geben. Es gelte überall, Vorbereitungen zu treffen, indem etwa ein Krisenteam eingerichtet wird.
GELB – Verstärkte Hygienebestimmungen
Bei der Ampel-Warnstufe Gelb müssen alle außerhalb der Klassenräume einen MNS tragen, sowohl schulfremde Personen, als auch Kinder innerhalb der Klassen. Singen und Sport ist in solchen Regionen nur noch im Freien oder mit MNS erlaubt. Kontakt-sportarten werden untersagt. Mögliche Schließung einzelner Klassen/Schulen ab 5. Schulstufe.
ORANGE – gleiche Bestimmungen wie bei „Gelb“ und zusätzlich:
Bei Ampel-Warnstufe Orange werden sämtliche Exkursionen ausgesetzt, Lehrerkonferenzen finden nur noch online statt. Singen nicht in geschlossenen Räumen gestattet. In der Oberstufe wird hier bereits Distance Learning oder Unterricht in Kleingruppen ab 9. Schulstufe möglich.
ROT – Notfallbetrieb mit Überbrückungsangeboten
Ein erneutes Umstellen auf Heimunterricht bei regionaler Zunahme an Covid-19-Infektionen an Österreichs Schulen wird es erst ab der Corona-Ampelfarbe „rot“ geben. Ein Notbetrieb an den Schulen für jene, die ihn brauchen, soll gewährleistet bleiben. Im Kindergarten-Bereich gibt es bei Stufe „rot“ u.a. keine Durchmischung der Gruppen. Kindern im verpflichtenden letzten Kindergartenjahr ist dann das Fernbleiben gestattet.

Die Ampel geht im September in den Normalbetrieb. Wie sich die konkrete Schaltung gestalten wird, ist aber noch offen. Man brauche hier noch die „klare Definition, ab wann die Ampelfarben springen“, sagte Faßmann: „Unsere Ambition ist, uns der Ampelfarbe anzupassen.“ An diesem Punkt hakte am Montag die Opposition ein.  

SPÖ, FPÖ und NEOS fehlen klare Regeln. Die Ankündigung von Maßnahmen, die bei einer bestimmten Farbe ergriffen würden, sei wenig hilfreich, bevor man die Kriterien kenne, die Opposition.

SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid stößt sich vor allem daran, dass laut Plan des Bildungsministeriums bei älteren Schülern eine Umstellung auf Heimunterricht schon bei der Ampelfarbe Orange möglich sein soll, obwohl es die Kriterien für die Ampel noch gar nicht gibt. Ihr fehlen außerdem Vorgaben dazu, wie Eltern und Lehrer bei leichteren Erkältungssymptomen reagieren sollen, und eine klare Teststrategie des Bildungsministers.

Für FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl wurde vom Bildungsministerium bisher noch „nichts auf Schiene gebracht“: „In Summe lieferte Faßmann, abgesehen vom Maskenzwang am Gang, eine Blaupause unseres freiheitlichen Lösungskonzepts, stolpert jedoch über seine eigenen Ankündigungen.“ Es sei offen, wie schließlich angekündigte Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.

NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre lobte das Bemühen um einen normalen Schulstart, sieht aber mangels Ampel immer noch viele offene Fragen.

Die Regierungsparteien sind hingegen zufrieden: Grünen-Bildungssprecherin Sibylle Hamann lobte, dass es nun „transparente Regeln, Sicherheit und Berechenbarkeit“ gebe. Eltern müssten sich keine Sorgen mehr machen, dass es längere Schulschließungen geben wird. Bundesschulsprecherin Jennifer Uzodike von der ÖVP-nahen Schülerunion sieht einen „mutigen Schritt Richtung Normalität“.

Quellen und Links: