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Energieversorgung

Wien Energie: Verzicht auf russisches Erdgas bis 2025

FOTO: iStock/Mirrorimage-NL/EPA-EFE/MAXIM SHIPENKOV
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Wien Energie kündigt an, bis 2025 vollständig auf russisches Erdgas zu verzichten. Die Umstellung betrifft sowohl Privathaushalte als auch gewerbliche Kunden und den Betrieb der Kraftwerke samt Fernwärme. Diese Entscheidung macht Wien Energie zum ersten österreichischen Energieversorger, der sich komplett aus russischem Gas zurückzieht und auf alternative Quellen setzt, vorwiegend aus der Nordsee.

Verlässlichkeit und Versorgungssicherheit

„Versorgungssicherheit steht bei uns an erster Stelle“, betont der Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. „Russland ist kein zuverlässiger Partner für Europa, das haben die letzten Jahre eindeutig gezeigt. Daher habe ich als Eigentümervertreter den Wiener Stadtwerken und Wien Energie den klaren Auftrag zur Gasdiversifizierung erteilt.“ Dank neuer Verträge sichert sich das Unternehmen ab 2025 eine vollständige Belieferung aus nicht-russischen Quellen – ohne zusätzliche Kosten für die Kunden.

Kosten tragen, ohne Kunden zu belasten

Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, erklärt, dass die entstehenden Mehrkosten, die im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen, vom Unternehmen selbst getragen werden. „Wir nehmen für diese Maßnahme einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in die Hand. Diese Mehrkosten geben wir nicht an unsere Kund*innen weiter“, sagt Strebl.

Erdgas wird auf globalen Märkten gehandelt, sodass der Preis unabhängig von der Herkunft des Gases durch internationale Energiemärkte bestimmt wird. Ein konsequenter Ausstieg aus Erdgas und der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien sind die langfristige Lösung, um von Preisschwankungen unabhängig zu werden. Wiens Ziel ist es, bis 2040 klimaneutral zu sein, wobei Wien Energie eine entscheidende Rolle spielt – durch den Ausbau von Tiefengeothermie, Großwärmepumpen, Wasserstoff und Photovoltaik.

Neue Lieferverträge

Wien Energie hat auch in der Vergangenheit keine direkten Lieferverträge mit Russland gehabt. Üblicherweise wird das benötigte Gas am österreichischen Markt beschafft und in Österreich, Deutschland und Holland gehandelt. Zur Sicherstellung der Herkunft haben neue Lieferverträge nun eine „Declaration of Honour“, welche die nicht-russische Herkunft des Gases bestätigt. Fälschungssichere Herkunftszertifikate kommen ebenfalls zum Einsatz.

„Wir liefern 2025 bilanziell 100 Prozent Gas nicht-russischer Herkunft an unsere Kund*innen. Klar ist aber auch: Die Rahmenbedingungen können wir als Marktteilnehmer nicht verändern.“, unterstreicht Strebl.

Quelle: OTS