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Neuer Geldbonus: Wien bekommt neues Maßnahmenpaket

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Viele Personen können sich über weitere Entlastungen freuen. (FOTO: iStock/ NordicMoonlight)

Die Stadt Wien handelt in Zeiten einer massiven Teuerungswelle, welche alle Gesellschaftsschichten betrifft und entlastet armutsgefährdete Familien nachhaltig. Ein warmes und gesundes Mittagessen sowie die Teilnahme an der Ganztagesbetreuung sind Fragen der Chancengerechtigkeit und dürfen nicht vom Einkommen der Eltern abhängen.

Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und die Bildungssprecherin der Wiener SPÖ, Nicole Berger-Krotsch, ein entsprechendes Paket vor, welches im Bildungsbereich zur Anwendung kommt. Eine Arbeitsgruppe des Projektes „Essens- und Betreuungsbeitrag neu“, bestehend aus fachkundigen Mitarbeitern der MA 10 (Kindergärten), MA 56 (Schulen) und MA 11 (Kinder- und Jugendhilfe) erarbeitete ein Konzept für die Ermäßigung des Mittagessens in Bildungseinrichtungen und neue Beitragsgrenzen in der schulischen Nachmittagsbetreuung. Diese kommen ab dem neuen Schuljahr im Herbst zur Anwendung.

Das Herzstück der Entlastung für armutsgefährdete Familien ist eine deutliche Hilfestellung bei Essensbeiträgen für Schulen, Kindergärten und Horte. Die Bemessungsgrundlage für Nullzahler, also jene Eltern, die gar nichts für das Mittagessen ihrer Kinder bezahlen, orientiert sich am Mindeststandard der Mindestsicherung für ein Paar mit einem minderjährigen Kind (EUR 1.864,94 im Jahr 2023 statt bisher EUR 1.283,73) und wird jährlich angepasst.

Entlastung

Die Ermäßigungsstruktur bei den Betreuungsbeiträgen der MA 10 und MA 56 wird vereinfacht und in vier Stufen angepasst. Begünstigte Familien können durch die neue Bemessung in Schulen mit einer Ersparnis von bis zu 2.300 Euro pro Jahr rechnen. Für begünstigte Eltern im Kindergarten bedeutet die Förderung des Essensbeitrags eine jährliche Ersparnis von etwa 800 Euro. In Horten können Betroffene mit einer jährlichen Unterstützung von etwa 1.750 Euro rechnen.

Die Unterstützung für armutsgefährdete Familien im Bereich von mehrtägigen Schulveranstaltungen, also Winter- und Sommersportwochen sowie Projektwochen, wird ausgeweitet. Der Anspruch auf eine Unterstützung ist schon ab einer dreitägigen Schulveranstaltung (statt bisher 5-tägig) möglich. Zusätzliche Anspruchsberechtigte – neben Mindestsicherungsbezieher, Mindestpensionisten und Grundversorgungsbezieher – sind neu Kinder in Wohngemeinschaften der MA 11 beziehungsweise von der MA 11 finanzierten Wohngemeinschaften, alleinerziehende Notstandshilfebezieher sowie Alleinerziehende mit einem Nettoeinkommen von monatlich durchschnittlich 1.864,94 (inklusive 13. und 14. Gehalt und allfälliger Alimente).

Die Stadt unterstützt zudem betroffene Familien bei der Beschaffung von erforderlichen Unterrichtsmaterialien. Öffentliche Schulen stellen ihren Schülern am Beginn des Schuljahres Hefte, Bleistifte, Zeichenpapier oder Ähnliches gratis zur Verfügung. Die Lehrkräfte können dank dem Zuschuss je nach Schul-Schwerpunkt und eigenen Anliegen zusätzliche Unterrichtsmaterialien auswählen und so den Unterricht speziell nach ihren Vorstellungen gestalten.

Dazu Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr: „In Wien wird kein Kind zurückgelassen. Wir wollen, dass sich unsere Kinder in den Bildungseinrichtungen bestmöglich entfalten können. Daher ist es wichtig, dass jedes Kind ein warmes, gesundes Mittagessen bekommt. Für jene, die sich das nicht leisten können, sorgen wir mit dem neuen Maßnahmenpaket dafür, dass dies in Zukunft der Fall ist. Eine Familie, die ein Kind in einer Wiener Pflichtschule und ein Kind in einem Wiener Kindergarten in Betreuung hat, kann sich so im Jahr über 3.000 Euro an Kosten sparen!“

Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch ergänzt: „Je höher die Schulstufe und Schulform, desto teurer ist ein Schuljahr für Familien. Die Auswirkungen der Teuerung bringen neue Herausforderungen mit sich. Darauf reagieren wir zielgerichtet mit unserem geschnürten Unterstützungspaket, damit alle Kinder mitgenommen werden und eine gute Bildungslaufbahn einschlagen können.“