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KROATIEN

Fake-Krankenstand deutlich gestiegen

(FOTO: iStock/ Imagesines)

Im ersten Quartal dieses Jahres wurden 2.321 Untersuchungen von Krankheitserklärungen durch die kroatische Gesundheitsanstalt durchgeführt, bei denen 8.459 Versicherte untersucht wurden. In 31% der Fälle wurde festgestellt, dass keine medizinischen Gründe für die Krankmeldung vorlagen. Dies bedeutet, dass 2.589 Arbeitnehmer sich unbegründet krank meldeten. Darüber hinaus wurden 1.073 Versicherte von speziellen Kommissionen untersucht, von denen bei 376 (35%) festgestellt wurde, dass sie ohne medizinische Gründe krankgemeldet waren.

Insgesamt wurden somit 2.965 Arbeitnehmer ohne medizinische Gründe in Kroatien krankgemeldet.

Das Institut erhielt auch 1.793 Anfragen von Arbeitgebern zur Überprüfung ihrer Mitarbeiter. Davon wurden 1.403 Kontrollen durchgeführt, bei 1.066 Patienten wurden Untersuchungen durchgeführt, und in 24% (260 Personen) wurde keine medizinische Ursache für die Krankmeldung gefunden.

Verglichen mit 2019 ist die Anzahl der Krankheitskontrollen seit Beginn der Pandemie um 180% gestiegen. Insbesondere wurden 6.129 Patienten mehr untersucht, und bei 1.801 zusätzlichen Versicherten wurde festgestellt, dass sie ohne medizinische Gründe krankgemeldet waren.

Schadenersatz und Geldstrafe

Im Laufe des Quartals wurden aufgrund der Krankheitskontrollen auf Anforderung von Arbeitgebern sowie durch regelmäßige und außerordentliche Kontrollen der kroatischen Versicherungsanstalt HZZO 50 Maßnahmen ergriffen. Davon waren 41 Verwarnungen, 5 Verwarnungen mit Geldstrafe, 3 mit Schadenersatz und 1 mit Schadenersatz und Geldstrafe.

Interessanterweise steigt auch die Anzahl der Arbeitgeber, die eine Krankheitskontrolle beantragen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 1.793 solcher Anfragen gestellt, im vergangenen Jahr waren es 1.047 und im Jahr vor der Pandemie (2019) waren es 1.480.

Jährlich stehen aus dem Gesundheitsbudget 220 Millionen Euro für Entschädigungen während der Krankheitszeit bereit. Die Arbeitgeber müssen nochmals denselben Betrag für denselben Zweck zur Verfügung stellen. Insgesamt wird somit etwa 18 Millionen Tage für Krankheitszeiten aufgewendet, sowohl auf Kosten der Arbeitgeber als auch des HZZO.

Täglich sind rund 55.000 Arbeitnehmer krankgeschrieben, während die durchschnittliche Krankheitsdauer etwa zwei Wochen beträgt. Da ein Drittel der Krankheitsmeldungen falsch ist, bedeutet dies, dass jeden Tag mehr als 15.000 Arbeitnehmer nicht arbeiten, obwohl sie nicht krank sind. Auf jährliche Sicht betrachtet, resultiert dies in einem enormen Betrag, der für Nichtarbeit ausgegeben wird: etwa 70 Millionen Euro allein aus der HZZO-Kasse und noch einmal so viel aus dem Budget der Unternehmen.