Die Stadt Wien plant eine Neugestaltung des historischen Michaelerplatzes, um diesen „klimafit“ zu machen. Diese Projektausrichtung wird jedoch von Kunsthistoriker Richard Bösel in Frage gestellt.
Richard Bösel, als Kunsthistoriker eine Autorität auf dem Gebiet, hat in einem Gastkommentar beim Standard seine Bedenken geäußert. Er sieht in dem Vorhaben, den Michaelerplatz im ersten Wiener Gemeindebezirk klimafit zu gestalten, als einen Fehler. Bösel betont, dass der Michaelerplatz der Inbegriff eines „architektonischen Schauplatzes“ ist. In seinen Augen ist dies ein Denkmal, das erhalten bleiben sollte. Bösel meint daher, dass es genügend andere Orte gibt, die eine Kühlung benötigen. Deshalb solle die Stadt diese in den Fokus ihrer Bemühungen zur Klimaanpassung rücken, anstatt einen historischen und architektonischen Schauplatz wie den Michaelerplatz umzugestalten.
Friedhof freigelegt
Erst vor wenigen Tagen entdeckte man bei den Bauarbeiten für Wasserleitungen am Michaelerplatz menschliche Skelette. Die Funde stammen vermutlich vom früheren Friedhof Sankt Michael, der im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Die Archäologen fanden die Skelette in der ursprünglichen Bestattungssituation in Ost-West-Ausrichtung. Bisher wurden jedoch keine Trachtenbestandteile oder Schmuckstücke gefunden. Die Stadtarchäologie arbeitet derzeit an der anthropologischen Auswertung der Funde. Später wurde der ehemalige Friedhof als Marktplatz genutzt, nachdem er unter Maximilian I. geräumt und gepflastert worden war.
Folge uns auf Social Media!