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Teuerungswelle

Wiener Bäder: Eintrittspreise werden erneut erhöht

(FOTO: wien.gv.at)
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Die Eintrittspreise für die Wiener Bäder steigen erneut und sorgen für geteilte Meinungen. Die Stadtverwaltung begründet diesen Schritt mit der aktuellen Teuerungswelle und den steigenden Betriebs- und Sanierungskosten. Die Erhöhung betrifft sowohl Hallen- als auch Freibäder.

Die Badekultur in Wien hat eine lange Tradition, doch der Sprung ins kühle Nass wird nun teurer. Die Tageskarte für die Wiener Bäder kostet statt 7 Euro nun 7,60 Euro. Im Vorjahr war der Tarif bereits von 6,20 Euro auf 7 Euro erhöht worden. Auch die Kinder- und Familienkarten sind von der Erhöhung betroffen. Die Kinderkarte kostet nun 2,60 Euro statt 2,40 Euro und die Familienkarte, die den Eintritt für eine erwachsene Person und ein Kind beinhaltet, wurde von 8,30 auf 9 Euro angehoben.

Erhöhung der Energiepreise

Das Büro des zuständigen Stadtrates Christoph Wiederkehr (NEOS) rechtfertigt die Preiserhöhung: „Sie erfolgt im Einklang mit der allgemeinen Anpassung städtischer Gebühren. Es ist notwendig, um den steigenden Betriebskosten, insbesondere durch die überproportionale Erhöhung der Energiepreise, entgegenzuwirken.“ Zudem wird darauf hingewiesen, dass es zahlreiche Ermäßigungen gibt, etwa für Personen mit Mobilpass, Studierende oder Seniorinnen und Senioren.

Die Stadt Wien hat zudem in den letzten Jahren in die Modernisierung und Sanierung der Bäder investiert. So wurde beispielsweise im Strandbad Gänsehäufel das Wellenbecken erneuert und im Simmeringer Freibad neue Kinderbecken eröffnet. Zukünftige Projekte beinhalten die Errichtung einer zweiten Halle im Simmeringer Bad und die Wiedereröffnung des Großfeldsiedlungsbad mit einer neuen Schwimmhalle samt Sportbecken. Bis 2030 plant die Stadt, insgesamt 115 Millionen Euro in die Bäder zu investieren.

Kritik von ÖVP

Doch nicht alle sehen die Preiserhöhung positiv. Die Wiener ÖVP übt scharfe Kritik. Gemeinderätin und ÖVP-Wien-Bädersprecherin Julia Klika konstatiert: „Die Tageskarte würde etwa um 8,6 Prozent teurer, im Vergleich zum Jahr 2022 sei es sogar ein Anstieg um 22,6 Prozent.“ Sie fordert die Stadtregierung auf, bei der anstehenden Klausur „die heimlichen Gebührenerhöhungen in der Stadt zurückzunehmen.

Die Wiener Bäder bleiben ein wichtiger Bestandteil des Freizeitangebots in der Stadt. Doch die Preiserhöhung und die damit verbundenen Diskussionen zeigen, dass es dabei nicht nur um Badespaß geht, sondern auch um die Frage, wie die Stadt mit steigenden Kosten umgeht und wer dafür aufkommen muss. Es bleibt abzuwarten, wie die Wienerinnen und Wiener auf die neuen Preise reagieren und ob die Stadtregierung auf die Kritik reagieren wird.