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Friedensinitiative

Wir haben konkrete Vorschläge“ – Putin mischt sich in Iran-Israel-Konflikt ein

Russlands Präsident Putin trifft Leningrads Gouverneur Drozdenko im Kreml, Moskau, 28. März 2025.
EPA-EFE/VYACHESLAV PROKOFYEV

Während der Nahost-Konflikt weiter schwelt, bringt sich Putin überraschend als Friedensstifter ins Spiel – mit konkreten Vorschlägen für eine Waffenruhe.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich als möglicher Wegbereiter für eine Entspannung zwischen Iran und Israel ins Gespräch gebracht. Beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärte der Kremlchef, Moskau verfüge über konkrete Vorschläge für einen Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Staaten.

„Eine Lösung kann gefunden werden“, betonte Putin vor den Forumsteilnehmern. Dabei stellte er klar: „Wir streben nicht an, als Vermittler aufzutreten, sondern möchten Ideen präsentieren, wie die Konfliktparteien zu einer Waffenruhe gelangen könnten.“

Russische Friedensideen

Der russische Präsident verwies auf den kontinuierlichen Dialog mit Teheran und äußerte die Erwartung, dass die russischen Vorschläge ernsthaft geprüft werden. „Ich würde mir wünschen, dass unsere Ansätze umgesetzt werden“, so Putin.

Obwohl der Kreml formell keine Vermittlerrolle anstrebt, lässt sich hinter dem Vorstoß das Bestreben erkennen, Russlands Einfluss in der Region zu wahren und sich als relevanter Akteur bei der Entschärfung der eskalierenden Krise zu positionieren.

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Skepsis bei Experten

Trotz der selbstbewussten Ankündigung blieb Putin konkrete Details zu Inhalten oder Umsetzungswegen seiner Friedensvorschläge schuldig. Internationale Beobachter bewerten die russische Initiative vorwiegend als strategischen Schachzug, um sich inmitten der eigenen diplomatischen Isolation als unverzichtbarer Akteur in globalen Krisen zu präsentieren.

Angesichts der engen US-amerikanisch-israelischen Allianz und der komplexen regionalen Machtverhältnisse gelten die Erfolgsaussichten einer russischen Vermittlung als begrenzt. Experten sehen in dem Vorstoß vor allem den Versuch Moskaus, seinen geopolitischen Einfluss im Nahen Osten zu demonstrieren – eine Region, in der Russland durch sein militärisches Engagement in Syrien bereits einen strategischen Fußabdruck hinterlassen hat.