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STADTPLANUNG

Wird die Wiener City in zwei Jahren autofrei?

Wien
FOTO: (iStock/ssuaphoto)

Die Stadt Wien ist schon seit langem ein Trendsetter für andere europäische Städte, insbesondere wenn es um die Zukunftsvisionen und die Lebensqualität in der Stadt geht.

Das Ziel der Stadt Wien ist laut Kroativ, das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt deutlich zu reduzieren. Laut Plan sollen nur Anrainer sowie Rettungsdienste und Zustelldienste für längere Zeit in der Innenstadt bleiben dürfen.

Die Einfahrt in die Innenstadt soll laut diesem Plan weiterhin für alle Fahrzeuge erlaubt sein, allerdings müssen sie entweder in eine Garage einfahren oder die Innenstadt innerhalb von 30 Minuten wieder verlassen. Diese Regelung gilt nicht für Anrainer, Parkgaragen, Einsatzfahrzeuge, Müllabfuhr und Taxis.

Für die Zwecke der Verkehrsberuhigung in der Innenstadt wird es statt der derzeitigen 34 in Zukunft nur mehr 26 Einfahrtsmöglichkeiten in die Innenstadt geben, die mit Kameras überwacht werden sollen.

Inoffiziellen Angaben zufolge sollen die Einfahrtsstraßen in die Wiener City mit sogenannten „Kameratoren“ ausgestattet werden, die drei Fotos des einfahrenden Autos, einschließlich Kennzeichen, machen werden. Wird die verkehrsberuhigte Zone innerhalb der vorgegebenen Zeit verlassen, werden die Aufnahmen automatisch gelöscht, andernfalls erfolgt eine Anzeige.

Die Kosten für das Kamerasystem werden mit rund 13 Millionen Euro beziffert. Die Pläne zur Videoüberwachung sind zuvor von Datenschützern scharf kritisiert worden, das vom Städtebund und dem Klimaschutzministerium in Auftrag gegebene Datenschutzgutachten gibt jedoch grünes Licht für die Kameraüberwachung.

Da es für die Umsetzung dieses Vorhabens noch keine gesetzliche Grundlage in der aktuellen Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt, plädiert Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) für eine rasche Änderung durch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Schätzungen zufolge könnte die Zufahrtskontrolle mittels Kameras innerhalb von etwa zweieinhalb Jahren nach der Verabschiedung des neuen Gesetzes umgesetzt werden.

Derzeit fahren täglich 52.800 Kraftfahrzeuge in den ersten Bezirk, diese Zahl soll um ein Drittel reduziert werden. Aus den freiwerdenden Flächen, die durch die Verkehrsberuhigung gewonnen werden, werden von der Stadt Wien und der Vorstehung des ersten Bezirks zu Grünflächen umgestaltet.