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KOMMENTAR

WM-Fake News über Kroatien: Von verkauften Flugzeugen und gefälschten Unterschriften

Auch internationale Medien griffen die Falschmeldungen auf. (Foto: Jutarnji)

Diese WM bescherte uns viele schöne Momente, Spannung und spannendem Sport. Gewisse Meldungen jedoch trübten die Freude. Wer setzte den Hebel der Fake News in Bewegung? Und vor allem wozu?

Die Freude hätte nicht größer sein können. Es war wie der Kampf zwischen David und Goliath. Kroatien, ein Land von Krieg und Krisen geprägt, trommelt eine Mannschaft zusammen, die es bis an die WM Spitze schafft. Im Finale traten sie gegen die „Grande Nation“ an.

Die kroatischen Spieler gaben ihren letzten Schweißtropfen, um ihre Heimat in die internationalen Schlagzeigen zu katapultieren. Modric&Co. erspielten sich die Anerkennung und zwangen Größen wie Lionel Messi in die Knie. Nach der erfolgreichen WM machte eine Meldung im Netz und den Medien die Runde.

Ausgedachte Geschichte
Das kroatische Team habe demnach ihre 23,6 Millionen Euro Prämie für einen guten Zweck gespendet. Auch wir hatten darüber berichtet. Ein Vertreter des kroatischen Verbandes stellte gegenüber „Sport1“ sicher, dass es sich dabei um einen Fake handelt: „Das ist eine ausgedachte Geschichte.“

Gefälschte Unterschriften und verkaufte Flugzeuge
Dem nicht genug: In einem fake Facebook-Post wurde gar ein angeblicher Brief des kroatischen Nationaltrainers Zlatko Dalic veröffentlicht, im dem stand, dass Politiker nicht das Trikot der Nationalmannschaft tragen dürfen und von der Kabine der Fußballer ferngehalten werden sollten. Um die Glaubwürdigkeit des Briefes zu untermauern, wurde auch die Unterschrift des Trainers gefälscht. Eine kroatische Website behauptet, dass der Brief von einem Journalisten verfasst wurde.

Auch die Präsidentin von Kroatien, Kolinda Grabar-Kitarović, ist spätestens seit dem WM-Finale 2018 über die Landesgrenzen hinaus recht bekannt. Es wurde behauptet, dass sie fantastische Leistungen in ihrem Land erbracht habe, an denen sich andere Politiker ein Beispiel nehmen sollen. Sie habe das Präsidentenflugzeug sowie 35 Mercedes-Benz verkauft, ihr Gehalt gekürzt und das ihrer Minister ebenso. Die Behauptungen eines Facebook-Eintrags, der sich auf einen Artikel der Afd-nahen Website „Freie Welt“ stützt, ähneln Wahlversprechen.

Jedoch stand Kroatien keine Wahl bevor. Des Weiteren waren die Gerüchte um Kolinda Grabar-Kitarović bei nahezu alle falsch. Es stellt sich die Frage, warum diese fake Meldungen rund um Kroatien entstanden sind? Kroatien verlor das WM-Finale gegen Frankreich mit 2:4, konnte auf seine Leistungen aber trotzdem stolz sein. Für das Land war es nämlich die beste Platzierung in der WM-Geschichte. Es braucht keine Fake News, um internationale Anerkennung zu erlangen, das hat die kroatische Nationalelf mit ihrer Leistung bewiesen.