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Wohnungsnotstand

Porr-Chef fordert dringende Maßnahmen gegen steigende Mieten

(FOTO: iStock/VvoeVale/Porr/Astrid Knie)
(FOTO: iStock/VvoeVale/Porr/Astrid Knie)

Porr-Chef Karl-Heinz Strauss warnt eindringlich vor einem drastischen Anstieg der Mieten in Österreich. In einem aktuellen Statement fordert er dringende Maßnahmen, um den leistbaren Wohnraum zu fördern und die Wohnungsnot zu bekämpfen. Strauss kritisiert zudem den Vorschlag eines nicht rückzahlbaren Eigenheimbonus von bis zu 100.000 Euro.

Die Wohnungsnot in Österreich erreicht alarmierende Ausmaße, warnt Porr-Konzernchef Karl-Heinz Strauss. Er appelliert dringend an Maßnahmen zur Ankurbelung des leistbaren Wohnraums. Strauss betont: „Es ist höchste Eisenbahn, Maßnahmen zu setzen.“ Die Konsequenzen eines Wohnungsnotstands wären verheerend, so Strauss. Er mahnt zu einem nationalen Schulterschluss über Parteigrenzen hinweg. „Wahlkampfgeschenke sollten im Interesse Österreichs zurückbleiben“, fordert der CEO.

Anstieg der Mieten

In Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern arbeitet die Regierung an einem Baupaket. Die Regierung sollte die Ergebnisse bis Ende Februar präsentieren. „Es ist wichtig, parteiübergreifend Sinnvolles zu tun“, betont der Porr-Chef. Er plädiert für gezielte Förderungen, um den Bau und Kauf von Wohnungen zu unterstützen. „Wohnraum muss für alle leistbar sein„, unterstreicht er die Dringlichkeit.

Der Baukonzernchef kritisiert zudem die derzeitige Situation am Wohnungsmarkt. „Die Mieten werden steigen und die Mieten werden brutal steigen“, warnt er. Ein Teufelskreis aus stagnierendem Wohnbau, hohen Preisen und schwierigen Finanzierungen drohe. „Es wird nichts Neues gebaut“, betont Strauss die ernste Lage.

Angebot und Nachfrage

Um dem entgegenzuwirken, sieht er klare Schritte. Förderungen sollten gezielt eingesetzt werden, um Baugenehmigungen zu beschleunigen. „Angebot und Nachfrage müssen wieder ins Lot kommen“, erklärt er. Nur so könnte man am Mietmarkt auch die Preise stabilisieren.

Ein weiteres Problem sieht Strauss in den regionalen Bauordnungen. „Neun verschiedene Bauordnungen gibt es hierzulande“, kritisiert er. Er plädiert für eine Vereinfachung und Entschlackung des Systems. „Das würde den Wohnbau enorm erleichtern“, ist er überzeugt.

Zins-Förderung

Abschließend betont der Porr-Chef die Bedeutung langfristiger Finanzierungen. „Früher wurden Zinsen gefördert – das sollte wieder eingeführt werden“, schlägt er vor. Dadurch könnten auch gemeinnützige Wohnbauträger unterstützt werden, um mehr Grundstücke zu erwerben. „Es gibt Lösungen, die bereits funktioniert haben“, zeigt sich Strauss optimistisch.

In Bezug auf den kontroversen Vorschlag eines nicht rückzahlbaren Eigenheimbonus von bis zu 100.000 Euro bleibt Strauss skeptisch. „Ich halte von dem Bonus nichts“, stellt er klar. Die Undifferenziertheit dieses Vorschlags könne dazu führen, dass auch diejenigen profitieren, die die Unterstützung nicht benötigen. „Es sollte intelligenter sein, den Grundstückskauf oder den Bau von Wohnungen sozial gestaffelt zu fördern“, erklärt der Porr-Chef.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.