Ein dramatischer Einbruch: Die Zahl freifinanzierter Mietwohnungen bricht um 50 Prozent ein. Welche Auswirkungen hat dies auf den Wohnungsmarkt und die Mieter?
Die Zahl neuer freifinanzierter Mietwohnungen bricht um 50 Prozent ein, erreicht ein Siebenjahrestief. Dies hat Konsequenzen für Mieter und Wohnungssuchende. Wohnen ist ein elementares Bedürfnis, doch die Lage auf dem Immobilienmarkt wird prekärer. Branchenexperten klagen über das Stillhalten der Politik, was zu einem Wohnungsmangel und steigenden Mieten führen könnte.
Kein Neubau mehr?
Der Geschäftsführer der Buwog, Andreas Holler, warnt vor einem toxischen Mix für den Wohnungsbau. Die Entwickler stehen vor einer Herausforderung: Sie sehen zwar eine steigende Nachfrage, aber keine attraktiven wirtschaftlichen Perspektiven für den Bau. Die Konjunkturflaute und hohe Baupreise machen den Neubau schwierig. Dies trifft besonders den Wiener Wohnungsmarkt hart.
Mehr Mieter, weniger Wohnungen
Die Zahl der begonnenen Neubauprojekte sinkt empfindlich. Weniger als 13.200 Wohneinheiten werden 2024 fertiggestellt, so ein Bericht von Buwog und EHL. Besonders bei freifinanzierten Mietwohnungen ist ein Rückgang um mehr als die Hälfte zu verzeichnen. Dies ist die niedrigste Zahl neuer Mietwohnungen seit sieben Jahren.
Der Rückgang der Baubewilligungen bedeutet weniger Baustarts und wirkt sich auf die Fertigstellungszahlen in den kommenden Jahren aus. Die Wohnungsproduktion erreicht ein Niveau deutlich unter dem strukturellen Neuflächenbedarf. Parallel dazu geht auch die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum im Bestand stark zurück. Dachbodenausbauten rentieren sich nur in sehr guten Lagen, und Sanierungen bestehender Wohnungen werden selten durchgeführt.
Verknappung auf dem Mietmarkt
Die wachsende Bevölkerung schiebt die Nachfrage nach Mietobjekten weiter an, insbesondere in den größeren europäischen Städten. Die Zahl der Haushalte in Europa wird voraussichtlich um drei Prozent steigen. Die Erschwinglichkeit wird zur größten Herausforderung. Karina Schunker von EHL Wohnen beobachtet eine Verknappung auf dem Mietmarkt und prognostiziert einen drastisch steigenden Mietniveau in Wien ab 2025.

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