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Entlastung

Wien kämpft gegen Teuerung: Miet- und Wohnbeihilfe steigen deutlich

(FOTO: Stadt Wien)
(FOTO: Stadt Wien)

In einem kraftvollen Schritt gegen steigende Lebenshaltungskosten reagiert die Stadtregierung Wiens mit einer spürbaren Erhöhung der Miet- und Wohnbeihilfe. Die Maßnahmen, präsentiert auf der jährlichen Regierungsklausur von SPÖ und Neos, zielen darauf ab, Einkommensschwache zu entlasten und den Bezieherkreis auszuweiten.

Die jährliche Regierungsklausur von SPÖ und Neos in Wien fokussierte sich auf Maßnahmen zur Bewältigung der anhaltenden Teuerung. Insbesondere das brisante Thema Wohnen, als wesentlicher Inflationsfaktor identifiziert, wurde intensiv diskutiert. Bürgermeister Michael Ludwig und Sozialstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) kündigten eine Erhöhung der Mietbeihilfe sowie der Wohnbeihilfe an, begleitet von einer Ausweitung des Bezieherkreises.

Erhöhung der Mietbeihilfe – Beispiele

Ab 1. März gilt die Wohnbeihilfe Neu mit höheren Leistungen für Haushalte mit kleinen Einkommen. Für die Berechnung wird künftig die Brutto- statt Nettomiete herangezogen. Beispielrechnungen verdeutlichen die Auswirkungen dieser Maßnahmen. Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern und einer monatlichen Miete von 650 Euro erhält künftig etwa 360 Euro Mietbeihilfe, im Vergleich zu bisherigen 160 Euro. Der Anspruch für einen alleinstehenden Haushalt ohne Kinder und einer Miete von 500 Euro steigt auf rund 211 Euro, ein Plus von 48 Prozent. Die Stadtregierung rechtfertigt diese Schritte mit der verstärkten Belastung von Einkommensschwachen durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Brutto -statt Nettomiete als Richtwert

Parallel zu den Mietbeihilfen beschloss die Regierung eine Erweiterung der Wohnbeihilfe, indem ab März die Bruttomiete statt der Nettomiete berücksichtigt wird. Die Anzahl der Anspruchsberechtigten soll dadurch von 31.000 auf etwa 45.000 steigen. 115 Millionen Euro sollen investiert werden, um „zusätzlichen leistbaren Wohnraum“ zu schaffen. „Mittels erhöhter Fördersätze und in Zukunft unverzinster Landesdarlehen greifen wir speziell gemeinnützigen Bauträgern unter die Arme“, so Ludwig. Jedoch wird der bisherige 200-Euro-Wohnbonus pro Jahr nicht mehr gewährt.

Die Stadt Wien setzt auch verstärkt auf „Dekarbonisierungsmaßnahmen“ und präsentiert eine Verordnung für die Sanierung von Gebäuden. Für den Umstieg von Gas- auf E-Herd gibt es zwischen 1.000 und 1.500 Euro.

Entlastung für Familien

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) legte den Fokus auf die Unterstützung von Familien. Er betonte: „Wir entlasten Familien durch kostenfreies Mittagessen an Pflichtschulen.“ Diese Maßnahme bedeutet eine jährliche Einsparung von 2.000 Euro für Familien mit zwei Kindern. Für dieses Vorhaben sind auch in diesem Jahr Investitionen in Höhe von 40 Millionen Euro vorgesehen. Wiederkehr kündigte zudem die Fortsetzung kostenloser Deutschkurse sowie die Bereitstellung kostenloser Summer City Camps an.

Diese umfassenden Maßnahmen signalisieren eine gezielte Antwort der Stadtregierung auf die wirtschaftlichen Herausforderungen und setzen einen klaren Fokus auf soziale Gerechtigkeit sowie ökologische Nachhaltigkeit. Insgesamt zeigen die Entscheidungen, dass Wien nicht nur kurzfristig auf Teuerung reagiert, sondern langfristige Strukturveränderungen im Blick hat.